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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 276

1881 - Danzig : Boenig
276 abpflücken, aber bloß eine, um nicht viel Schaden anzurichten. Eine ganz eigentümliche Krone hat dieselbe; sie sieht fast ans wie ein daherflatternder Schmetterling. Auch so viele Blätter sind daran, wie der Schmetterling Flügel hat, nämlich vier. Jedes Blatt hat einen besonderen Namen. Das große oben heißt Fahne, die zwei kleinen Blätter an der Seite heißen Flügel. ^Das vierte Blatt ist oben zu, läuft in eine Spitze aus wie ein Schiffchen; es heißt auch Schiffchen. Nehmen wir es behutsam ab, so sehen wir 10 Staubgefäße und ganz in der Mitte den Stempel. Pflücken wir die Staubgefäße, deren Fäden unten eine fast vollständige Röhre bilden, auch noch ab, so können wir uns den Fruchtknoten gut ansehen. Er ist lang und schmal, und wenn wir einige Tage warten wollten, so würden wir sehen, wie er anschwillt und nach und nach sich zu einer langen, schmalen Hülse ausbildet. Doch wir brauchen nicht einmal zu warten; auf dem Nachbarstengel ist er schon zu einer Hülse geworden. Der Schmetterling ist abgefallen, der Kelch aber geblieben. In der Hülse liegen die Kerne, die wir Erbsen nennen. Solche Früchte heißen Hülsenfrüchte. Auch die Felderbsen, die Linsen, die dicken Bohnen, die Stangenbohnen, die Salatbohnen und die Stranchbohnen sind Hülsenfrüchte; auch sie entstehen aus Schmetterlingsblüten. Die Schmetterlingsblüten sind zwar in der Farbe und Größe mitunter verschieden, in der Form aber alle gleich. Die Hülsenfrüchte sind außerordentlich nahrhaft; man sollte sie viel häufiger genießen und nicht, wie es in manchen Gegenden geschieht, zweimal, oft sogar dreimal des Tages Kartoffeln essen und Kaffe trinken. Sehen wir uns nur die Soldaten an, wie gesund und kräftig sind sie bei ihrem schweren Dienst; sie leben hauptsächlich nur von Hülsenfrüchten. Zudem sind die Hülsen- früchte verhältnißmäßig sehr billig und erfordern nur wenig Zu- thaten. Bongard. 323. Hans und Flachs. Diese beiden Gewächse, welche in Deutschland fast allent- halben angebaut werden, verdanken ihre Verbreitung weder ihrer Blüte, noch ihren Früchten, sondern ihrem Stengel. Dieser ent- hält nämlich zähe Fasern (Bast), welche, nachdem sie von den spröden, holzigen Teilen befreit sind, biegsame Fäden geben, die sich spinnen lassen. Welchen unendlichen Nutzen diese gewähren, kann sich jeder selbst aufzählen, wenn er anadie Waren des Seilers, an die Fäden, von dem Pechdrahte des Schusters bis zu dem Zwirn der Nähterin, an die Leinwand, von dem groben Packtuche bis zu dem feinsten Batist, denkt. Zwar hat man in neuerer Zeit die ausländische Baumwolle vielfach an die Stelle
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