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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 279

1881 - Danzig : Boenig
279 mißrieten, dann müßte ein großer Teil der Bewohner Hungers sterben. Die Kartoffelstaude wächst aus einer Setzkartoffel, auch wohl ans einer Hälfte derselben, oder gar aus, einem bloßen Auge. Gesäet werden die Kartoffeln selten. Doch ist der Same leicht zu bekommen; er befindet sich in den grünen Beeren, welche in der Größe und Gestalt einer Kirsche an den Stengeln hängen. Das Beste an der Kartoffelpflanze sind aber unstreitig die Knollen an den Wurzeln. Sobald diese im Herbste reif geworden, geht es schon in der Frühe auf den Kartoffelacker. Die Männer gra- den oder hacken sie aus, die Weiber und Kinder lesen sie auf und schütten sie in Säcke, die auf den Wagen geladen und nach- hause gefahren werden. Von dem Kartoffelstroh machen die Kinder Feuer an; denn es ist um diese Zeit schon kalt. Auch bratet man sich gern einige Kartoffeln in der heißen Asche. Am Abend, wenn alle Säcke gefüllt sind, kommt der Wagen, um sie abzuholen. Zuhause werden sie abgeladen und in den Keller geschüttet; denn die Kartoffel kann den Frost nicht vertragen, und gefrorne Kartoffeln schmecken widerlich süß und faulen bald. . Aus den Kartoffeln lassen sich mancherlei Gerichte bereiten. Sie werden mit der Schale in Wasser abgesotten oder roh geschält und hierauf zu Gemüse, Brei oder Suppe gekocht. Auch Pfann- kuchen und Klöße macht man davon, und das Kartoffelmehl ver- wendet man zum Brotbacken. Die Kartoffeln sind nach dem Brote die gesundeste Speise. Dazu kommt, daß sie auch^zum Futter für das Vieh dienen. Es ist daher ein großer Segen von Gott, daß er uns so reichlich Kartoffeln wachsen läßt. Nach W. Curtman. 327. Das Getreide. Das Getreide soll den Völkern des Erdkreises Speise liefern; daher nimmt es vorlieb fast mit jedem Boden. Außer- ordentlich ist seine Fruchtbarkeit; denn in manchen Gegenden bringen manche Arten zweihundertfältige Frucht. Selbst der Winterkälte vermag das zarte Blatt unter der Schneedecke zu widerstehen, und unter den Fußtritten der Menschen wie der Tiere zerreißt es nicht leicht; ist es niedergetreten, so richtet es sich wieder auf. Unter allen Getreidearten hat sich die Gerste am weitesten ausgebreitet. Sie ist den Menschen gefolgt in den kalten Norden, sie gedeiht auch in dem heißen Süden. In den winterlichen Fluren Lapplands, wo man den Obstbaum und die Eiche ver- gebens sucht, harrt die Gerste treulich aus und bietet das täg- liche Brot zu dem Fleische der Fische und zu der Milch des Renntiers. Gerste und Hafer bilden auch die Hauptkost der Be-
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