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1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 292

1881 - Danzig : Boenig
292 Verbrennung unterhält — Wassergas, das heißt, unsichtbar verdunstetes Wasser — und Kohlensäuregas. die Luft, die aus der Verbrennung der Kohle entsteht, und die auch von unsern Lungen nach Verbrauch des Sauerstoffs ausgeatmet wird. Im Winter verbraucht unser Erdgürtel viel Sauerstoff und er- zeugt einen Uberschuß an Kohlensäure; in derselben Zeit aber steht im andern Erdgürtel das Pflanzenreich in der üppigsten Blüte, so daß dort umgekehrt die Kohlensäure massenhaft verbraucht und dafür Sauer- stoff frei wird. Ewige Strömungen aber führen von uns die kalte Luft mit ihrer Kohlensäure nach dem Süden und von dorther die warme Luft mit ihrem Sauerstoff zu uns her. Die Kohlensäure, die wir heute ausatmen, reist um die Erde und nährt vielleicht morgen die Dattelpalme im Morgenlande. So wird das unermeßliche Lustmeer, welches den Erdball um- wallet, eine unerschöpfliche Schatzkammer für die Lebensbedürfnisse aller irdischen Geschöpfe. Die Atmosphäre führt die Wolken über tausend Meilen weit vom Meere her über unsere Fluren; sie bereichert durch die beständige Verwitterung der Gesteine und Erdarten die Ackerkrume unserer Felder; sie nährt und düngt mit ihren Bestandteilen das ganze Reich der Pflanzen; sie spendet allem, was lebt aus Erden, die Lebenslust des Atems; sie verleiht der Morgen- und Abendröte ihren Zauber, dem Himmel sein liebliches Blau. Die Strahlenbrechung der Atmosphäre vertausendfältigt die Segnungen des Sonnenlichtes in der Weise, daß seine Helligkeit auch im Schatten, bei bedecktem Himmel, in allen Winkeln der Erde verbreitet und seine Wärme so verteilt und ver- wendet wird, daß diese Erde ein Wohnplatz gottverwandter, seligkeits- fähiger Geschöpfe sei. Die Frühlingsluft mit dem zarten Duft der Blüten wehet uns an wie ein Hauch der schöpferischen Liebe. Alle Erscheinungen des Luftkreises, in dem wir leben, hängen wie Glieder einer Kette zusammen, um aus das eine große Ziel hinzuwirken, Leben und Wohlsein der irdischen Schöpfung zu ermöglichen. Nach Berzelius und Bohner. 345. Der Wind. l. Offnet mau die Thür eines geheizten Zimmers, welche nach einem kalten Hausflur führt, und stellt ein brennendes Licht auf die Schwelle, so sieht man deutlich, wie sich die Flamme nach dem Zimmer zu neigt. Hebt man das Licht nach der Mitte der Thüröffnung herauf, so wird die Flamme ruhiger und steht gerade. Noch weiter oben wird sie sogar nach außen geweht, weil hier eine Luftströmung aus dem Zimmer in den Hausflur geht. Dieser Zug am Fußboden und an der Decke kommt daher, daß die warme Luft des Zimmers leichter ist als die des unge- heizten Raumes. Nun dringt die leichte Lust oben hinaus und die schwere dafür unten hinein. — Aber auch bei verschlossener
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