Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 293

1881 - Danzig : Boenig
293 Thür ist die Luft eines Zimmer, das eben geheizt wird, in be- ständiger Bewegung. Dies kann man sehr leicht sehen, wenn man einen spiralförmigen Papierstreifen an einer Stecknadel über den Ofen hängt. Der Papierstreifen wird von der aufsteigenden warmen Luft in Bewegung gesetzt; denn überall, wo kalte und warme Luft in einem Raume bei einander sind, steigt die warme empor, und die kalte sinkt herab, bis sich beide ansgeglichen haben. Die emporsteigende warme Luft aber treibt den Papierstreifen, wie der Wind die Flügel einer Windmühle in Bewegung setzt. Ähnlich diesen Luftströmungen sind die Winde, nur daß sie sich über größere Räume ausbreiten und daß wir bei ihnen nicht immer so genau den Ort des Anfanges und des Endes angeben können. Aber das wissen wir bestimmt, daß die Hauptursachen des Windes in den Veränderungen der Lustwärme liegen, die im Verlaufe der Tages- und Jahreszeiten eintreten. Die Sonne erwärmt die Erde, und die Erde erwärmt die auf ihr liegende Luft. Wenn nun die warme Luft in die Höhe steigt, füllt sich die Lücke durch eine Zuströmung kalter Luft nach dem sich leerenden Raume; und dieses Strömen der Luft nennen wir Wind. — Weil immer an irgend einem Orte Wärme erzeugt wird, während andere Orte kalt bleiben, so ist auch immer einige Bewegung in der Luft; die Heftigkeit dieser Bewegung wechselt aber beständig. In manchen Gegenden der Erde sind die Winde von großer Regelmäßigkeit; besonders ist dies auf den Meeren der Fall. Die Kenntnis dieser regelmäßigen Winde ist für den Schiffer von großem Nutzen. — Regelmäßig wehende Winde zeigen sich ferner an den Küsten der Meere. Bei Tage weht ein Wind vom Wasser nach dem Lande, weil dies durch die Sonnenstrahlen schneller erwärmt wird. Nach Sonnenuntergang bleibt das Wasser länger warm, und das'land erkaltet schneller; deshalb weht in der Nacht ein Wind nach dem Meere. 2. Lehr groß ist der Einfluß des Windes auf die Witte- rung. Die Ostwinde haben bei uns in der Regel Trockenheit zur Folge, weil sie über die großen trockenen Festländer von Asien und Europa kommen, also sehr geeignet sind, Feuchtigkeit einzusaugen. Die Nordwinde sind kalt; denn sie wehen von den kalten Meeren her. Die West- und Südwinde endlich bringen gewöhnlich Regen. Indem die Luft über die Meere im Westen und Süden unseres Erdteils hinwegzieht, wird sie mit Wasser- dünsten gefüllt und bringen dieselben zu uns. Nützlich ist der Wind besonders für die Verbreitung der Pflanzen. Samenkörner werden durch ihn in weite Ferne geführt und fallen irgendwo nieder. Viele Pstanzen, die auf Dächern, Mauern und Lürmen wachsen, mögen auf diese Art gesäet sein. Er trägt den Blütenstaub aus einer Blüte in die andere und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer