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1. Brandenburg - S. 27

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
27 schlagen wurden. Jeder hatte sich vor ihnen in den Burgen sichern können, und sie mußten ohne Beute wieder zurückkehren. Da jubelte alles Volk dem „Städteerbauer" entgegen. Er starb 936. — Otto I. oder d. Gr. regierte v. 936—973. Bei dem Krönungsmahle bedienten ihn die mächtigsten Fürsten. Es entstanden die Erzämter. Einige Herzöge, auch 2 Brüder des Kaisers, empörten sich und wollten ganz unab- hängig werden. Otto warf aber schnell den Aufstand nieder. Er erweiterte des Reiches Grenzen, indem er die Normannen abermals besiegte und bis an die Nord- spitze Jütlands (Ottensund) vordrang. Die Slaven, Böhmen und Wenden wurden völlig unterworfen, die Ungarn 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg so entschei- dend geschlagen, daß sie fortan nicht mehr in Deutschland einzufallen wagten. Nach Italien zog er drei mal, vermählte sich mit Adelheid, der Witwe des Lombarden- königs, und erhielt so auch dies Königreich. Der Papst, dem er gegen Feinde Hilfe leistete, krönte ihn auch zum römischen Kaiser, und Deutschland erhielt den Namen heil. römisches Reich deutscher Nation. b. Unter den fränkischen oder salischcn Kaisern sind besonders Heinrich Iii. und Heinrich Iv. wichtig. Heinrich Iii. v. 1039—1050 wurde Lehnsherr von Polen, Ungarn, Böhmen. Er führte den Gottesfrieden ein, nach welchem bei Strafe des Bannes jede Fehde von Donnerstag Abend bis Dienstag Morgen ruhen mußte, und stand unter allen deutschen Kaisern im höchsten Ansehen. Sein Sohn Heinrich Iv. war erst 6 Jahr alt, als der Vater starb. Der Knabe lebte an- fänglich bei seiner Mutter. Später bemächtigten sich die herrschsüchtigen Bischöfe von Köln und Bremen seiner und gaben ihm eine ganz verkehrte Erziehung. Er regierte später, wie er erzogen war, nach Laune und Willkür. Am härtesten bedrückte er die Sachsen, setzte einige ihrer Fürsten ab und forderte hohe Abgaben von ihnen. Da griffen sie zu den Waffen und verklagten den Kaiser bei dem Papste Gregor Vii. Solche Klage kam demselben erwünscht; denn er wollte die päpstliche Gewalt über die kaiserliche erheben. Aus diesem Grunde hatte er schon früher die Ehelosigkeit (Cölibat) der Geistlichen angeordnet, den Handel mit geistlichen Ämtern (Si- monie) abgeschafft und das Ernennungsrecht der Bischöfe und ihrer Bekleidung mit Ring und Stab (Investitur) für sich allein verlangt. Jetzt forderte er den Kaiser zur Verantwortung nach Rom. Als dieser nicht gleich erschien, erklärte er ihn in den Bann. Da verweigerten auch die meisten deutschen Fürsten Heinrich den Gehorsam, und dieser mußte in Kanossa den Papst um Lossprechung bitten. Aber erst nachdem er im Bußgewande bei strenger Kälte auf dem Burghofe 3 Tage ge- standen hatte, erhielt er sie. Heinrich besiegte darauf den erwählten Gegenkaiser Rudolf von Schwaben und zog dann mit einem großen Heere nach Italien, um an Gregor Rache zu nehmen, was ihm jedoch nicht vollständig gelang. Zuletzt wurde er von seinen eigenen Söhnen gefangen genommen. Er entfloh zwar, starb jedoch bald darauf 1106. e. Kreuzzüge. Die Araber, welche seit dem siebenten Jahrhundert das heilige Land beherrschten, thaten den christlichen Bewohnern und Pilgern nichts zu leide. Als aber später die Türken Palästina eroberten, wurden die Christen oft grausam von ihnen behandelt. Diese Not der Glaubensgenossen ging besonders dem Peter v. Amiens (Amiäng) zu Herzen. Er durchzog Frankreich und Italien und forderte in feuriger Rede die Bewohner zur Befreiung ihrer christlichen Brüder vom türkischen Joche auf. Papst Urban Ii. berief auch dieser Sache wegen eine Kirchenversamm- lung nach Clermont (Klärmong) in Frankreich. Hingerissen von den begeisternden Worten Peters rief alles versammelte Volk: Gott will es! Jeder, der mitziehen wollte, ließ sich ein rotes Kreuz auf die Schulter heften, und so entstanden die Kreuz- züge. Im Jahre 1096 zogen unter Führung des Herzogs Gottfried v. Bouil-
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