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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 94

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
94 eher wieder aufgingen, als bis es Heller lichter Tag war. Wie groß aber war mein Erstaunen, als ich fand, daß ich mitten in einem Dorfe anf dem Kirchhofe lag! Mein Pferd war anfänglich nirgends zu sehen; doch hörte ich es bald darauf irgendwo über mir wiehern. Als ich nun emporsah, wurde ich gewahr, daß es au den Wetterhahn gebunden war und von da herunterhing. Nun wußte ich gleich, woran ich war. Das Dorf war nämlich ganz überschneit gewesen; das Wetter hatte sich anf einmal umgesetzt. Ich war im Schlaf nach und nach, wie der Schnee geschmolzen war, ganz sanft herabgesunken. Und was ich in der Dunkelheit für den Stumpf eines Bäumchens gehalten, und woran ich mein Pferd gebunden hatte, das war der Wetterhahn des Kirchturms gewesen. Ohne mich lange zu bedenken, nahm ich eine von meinen Pistolen und schoß nach dem Halfter. Anf diese Art kam ich glücklich wieder zu meinem Pferde, und wohlgemut setzte ich die Reise fort. 2. Einmal jagte ich zwei ganze Tage hinter einem Hasen her. Mein Hund brachte ihn immer wieder herum, aber nie konnte ich zum Schusse kommen. An Hexerei zu glauben, ist meine Sache nie gewesen, dazu habe ich zu außerordentliche Dinge erlebt; allein hier war ich doch mit meinen fünf Sinnen zu Ende. Endlich kam mir aber der Hase so nahe, daß ich ihn mit meinem Gewehre erreichen konnte. Er stürzte nieder, und was meinen Sie, was ich nun fand? Vier Läufe hatte mein Hase unter dem Leibe und vier auf dem Rücken. Waren die zwei unteren Paare müde, so warf er sich wie ein geschickter Schwimmer, der anf Bauch und Rücken schwimmen kann, herum, und nun ging es mit den beiden neuen wieder mit ver- stärkter Geschwindigkeit fort. 3. Ein andermal wollte ich über einen Morast setzen, der mir anfänglich nicht so breit vorkam, als ich ihn fand, da ich mitten im Sprunge war. Schwebend in der Luft, wandle ich daher wieder um, wo ich hergekommen war, um einen größeren Anlauf zu nehmen. Gleichwohl sprang ich auch zum zweitenmal noch zu kurz und fiel nicht weit vom anderen User bis an den Hals in den Morast. Hier hätte ich unfehlbar umkommen müssen, wenn nicht die Stärke meines eigenen Armes mich an meinem eigenen Haarzopfe samt dem Pferde, welches ich fest zwischen meine Knie schloß, wieder herausgezogen hätte. Bürger. Mnterzeit. 160. Ein Lied hinterm 1. Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und anf die Dauer; sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an und scheut nicht Süß noch Sauer. 2. War je ein Mensch gesund, ist er's; er krankt und kränkelt nimmer, er badet sich am Eis des Meers und schläft im kalten Zimmer. 3. Er zieht sein Hemd im Freien an und läßt's vorher nicht wärmen und braucht sich über Fluß in Zahn und Gliedern nicht zu härmen. 4. Ans Blumen und aus Vogelfang weiß er sich nichts zu machen; Ofen zu singen. ein warmes Herz, das ist sein Drang, sonst haßt er warme Sachen. 5. Doch wenn die Füchse bellen sehr, wenn's Holz im Ofen knittert und an dem Ofen Knecht und Herr die Hände reibt und zittert, 6. wenn Stein und Bein vor Frost zerbricht und Teich' und Seen krachen — das klingt ihm gut, das haßt er nicht, dann will er sich tot lachen. 7. Sein Schloß von Eis liegt ganz hinaus beim Nordpol an dem Strande, doch hat er auch ein Sommerhaus im lieben Schweizerlande.
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