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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 175

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 175 — gewesen war, mit Abgaben, und zwar mußten von jedem Rittergute jährlich vierzig Thaler gezahlt werden. Auch suchte er seine Domänen zu verbessern und höher zu verpachten. Die Pächter ließ er genau beaufsichtigen, „ob in die Kuhställe fleißig Stroh eingestreut und der Mist zu gehöriger Zeit aufs Feld gefahren würde". Zur Erhaltung des Heeres schuf der König eine besondere „Rekrutenkasse". In diese mußte jeder, der ein neues Amt oder einen neuen Titel empfangen hatte, eine bestimmte Summe zahlen. <1. Als Landesvater. 1. Noch aus dem 30jährigen Kriege her gab es in Stadt und Land viel wüst liegende Häuser. Das konnte er nicht mit ansehen, und um die Leute zum Häuser- ban zu ermuntern, gab er ihnen Geld und erließ ihnen ans fünfzehn Jahre alle Stenern. Sehr viel that er auch für die Verschönerung Berlins. Er wies den Leuten Bauplätze an und gab ihnen freies Bauholz und einen Teil der Baukosten. Dann aber hieß es: „Der Kerl hat Geld, muß bauen." Seine Sommerresidenz verlegte er nach Potsdam, das sich nun schnell vergrößerte und verschönerte. 2. Ein großes Verdienst erwarb sich der König auch durch die Aufnahme der Salzburger. 1720 verlangte der Erzbischof von Salzburg von allen evangelischen Unterthanen, daß sie katholisch werden oder auswandern sollten. Die meisten ent- schlossen sich zur Auswanderung. Friedrich Wilhelm nahm an 20 000 derselben in sein Land aus und siedelte sie in den von der Pest entvölkerten Gegenden Ost- preußens an. Er gab ihnen Ländereien, Vieh und Ackergerät und that alles mög- liche, ihnen die neue Heimat lieb zu machen. 3. Damit das Geld dem Lande erhalten bliebe und das Getverbe sich be- lebe, verordnete er, daß die Soldaten nur mit einheimischen Zeugen bekleidet würden; auch die Unterthanen durften bald nur inländische Wollstoffe tragen. Um die Bildung des Volkes zu erhöhen, ließ er nach und nach über 2000 Landschulen anlegen. Jedes Kind sollte vom sechsten bis zum ztvölften Jahre die Schule besuchen, und wenn es nicht lesen und schreiben gelernt hatte, sollte es nicht konfirmiert werden. Für arme Kranke ließ er die Charite erbauen, ein großes Krankenhaus, in tvelchem gleich im ersten Jahre 300 Kranke Pflege fanden. — Seinem Sohn und Nachfolger hinterließ er ein trefflich eingeübtes Heer von 83 000 Mann und einen Staatsschatz von sechsundzwanzig Millionen Mark. Nack Polack, Pierson u. a. 250. Friedrich Ii. der Große. 1740—1786. a. Jugend. 1. Der dritte in der Reihe der preußischen Könige war Friedrich Wilhelms I. Sohn, Friedrich Ii., der Große. Er wurde geboren am 24. Januar 1712 und hatte eine schwere Jugendzeit; denn sein Vater behandelte ihn äußerst strenge. Vor allem wollte er ihn zu einem tüchtigen Soldaten heranbilden; schon sehr frühe wurde der Prinz zu allen militärischen Übungen angehalten. In seinem zehnten Jahre mußte er bereits gleich einem gemeinen Soldaten trotz Wind und Wetter mit Tasche und Flinte aus die Schlvßwache ziehen und Schildwach stehen. 2. Aber das einförmige, unaufhörliche Exerzieren gewährte Friedrichs leb- haftem Geiste keine Befriedigung; er las lieber französische Bücher, inachte Gedichte und ergötzte sich mit Flötenspiel. Das war dem derben Sinne des Vaters höchlich zuwider; er fürchtete, bei solchen Neigungen werde aus seinem Sohne nimmermehr ein rechter Kriegsmann werden. „Fritz," sagte er verdrießlich, „ist ein Qnerpfeifer Hut) Poet, er macht sich nichts aus Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit
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