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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 206

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
206 aufgestellt. Und endlich hatten sich gegen 600 Offiziere van allen Waffengattungen, im bunten Schmucke ihrer prächtigen, mannigfaltigen Uniformen, in dem Saale versammelt. Um zwölf Uhr erschienen der König, der Kronprinz und viele fürstliche Gäste und nahmen dem Altare gegenüber Platz. Bismarck und Moltke standen in der Nähe des Königs. Nun fand ein kurzer Gottesdienst statt. Hierauf trat der vier- nndsiebzigjährige König Wilhelm hervor und sprach mit bewegter Stimme, das; er die Kaiserkrone, welche ihm die deutscheil Fürsten angeboten hätten, annehme. Danir las Bismarck eine Bekanntmachung „An das deutsche Volk" vor, in welcher der Kaiser gelobte, „allzeit Mehrer des deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens." So lvard das 1806 in Trümmer gesunkene alte deutsche Reich wieder neu ausgerichtet. 3. In Paris lvard die Not immer größer. Es fehlte an Lebensmitteln. Man verschmähte lveder Hund noch Katze. Für eine Ratte zahlte man ein bis zwei Mark. Dazu brachen die Pocken unter den Parisern aus, und Krankheiten aller Art stellten sich ein. Endlich konnte sich die stolze Stadt nicht mehr halten. Am 28. Januar ergab sie sich. (Die Festungen Straßbnrg und Metz hatten sich schon früher ergeben.) Zu Frankfurt a. M. wurde am 10. Mai 1871 der Friede ge- schlossen. Frankreich mußte das Elsaß und den deutschen Teil Lothringens abtreten und vier Milliarden (4000 Millionen) Mark Kriegskosten zahlen. Nach Beck ». König. Rotbart’s Testament. 1. Im alten Berg Kyffhäuser dort im Thüringer Land, da schläft der Kaiser Friedrich, der Rotbart beibenannt. 2. Er sitzt an seinem Tische und träumet schwer und bang: „Mein Deutschland, o mein Deutschland, der Bart wächst gar zu lang!“ 3. Da horch! Es hallt und dröhnet, es hebt der alte Turm: „Das ist kein Ungewitter, das ist ein andrer Sturm!“ 4. Der Kaiser Friedrich recket sich aus dem Schlaf und spricht: „Wo bleiben denn die Raben? — Die Raben fliegen nicht.“ 5. „Erwache, alter Kaiser, gekommen ist die Zeit von Deutschlands Ruhm und Grösse, von Deutschlands Einigkeit!“ 6. Der Kaiser hat von Golde die Rüstung angethan, und mit ge walt'gern Schritte steigt er den Berg hinan. 7. Und wie er sieht die Heere aus allen deutschen Gaun — mit Thränen in den Augen, er mag sich selbst kaum traun — 8. und sieht sie zu einander einmütig alle stelln, um für die deutsche Sache in Kampf und Tod zu gehn — 9. und wie er hört die Lieder: „Fest steht die Wacht am Rhein!“ und: „Deutschland über alles!“ „Ganz Deutschland soll es sein!“ 10. und wie er sieht den Alten, den königlichen Greis, da ruft er: „Deutschland einig! Dem Herrn sei Lob und Preis! 11. Nun kann ich ruhig schlafen — und hier mein Testament: Das Scepter und die Krone leg' ich in deine Händm“ E. Köluch.
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