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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 297

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
297 ist im Osten die portugiesische, im Westen die spanische. Sämtliche Staaten in Südamerika sind Republiken, das weitaus größte Land ist Brasilien. In dem heißen Klima gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Baumwolle und ganz besonders Kaffee. Man erntet in Brasilien fast allein so viel Kaffee als in allen andern Ländern der Welt zusammen. Die Wälder liefern Kautschuk, Vanille und kostbare Nutzhölzer wie Mahagoni, Jakaranda, Brasilholz u. s. w. Die Hauptstadt des Landes ist Rio de Janeiro (janern). In dem weiten Gebiet südlich vom La-Plata (3 mal so lang als der Rhein) herrschen die Westwinde vor. Die Wolken geben daher beit Regen meist an die Anden ab, und das Land im Osten ist zur endlosen Gras- steppe geworden. Hier weiden Millionen von Pferden, Rindern und Schafen. Nächst Australien liefert die Republik Argentinien die meiste Wolle auf den Welt- markt. In Fray-Bentos ist die berühmte Liebigsche Fleischextrakt-Fabrik. Die bedeutendsten Küstenstädte sind hier Montevideo und Buenos-Ayres (d. h. gute Lüfte). Die wichtigsten Staaten an der Westküste sind Chile (mit der Hauptstadt Santiago und der Hafenstadt Valparaiso, d. h. Paradiesthal) und Peru mit der Hauptstadt Lima. An der Küste von Peru liegen kleine, regenlose Inseln, die uns den Guano (— Vogelmist) liefern. Nach Rüge. 350. Australien. 1. Australien ist etwas kleiner als Europa. Es liegt teils in der heißen, teils in der südlichen gemäßigten Zone. Es ist das flachste aller Festländer. Das Innere besteht aus weiten, niedrigen Ebenen. An den Küsten steigt der Boden höher an. Die Ostküste trägt den höchsten Gebirgszug. Zu ihnen gehören die blauen Berge (6—800 m) und die Australalpen (2000—2200 in). Diese Lage des Gebirges ist für die klimatischen Verhältnisse sehr ungünstig. Die Berg- länder fangen nämlich den andauernden Südostwind ab. Die heranziehenden Regen- wolken regnen daher meistens in den Gebirgen ab, und das Innere geht fast ganz leer ans. Hier herrscht daher Regenarmut, die sich manchmal zur gänzlichen Regen- losigkeit steigert. Ans diesem Grunde besteht denn auch das Binnenland aus wüsten- artigen Wildnissen. 2. Die meisten Niederschläge weist der Süden und Südosten auf. Hier hat sich daher der einzige größere Fluß, der Murray (mörre), entwickelt. Da sich hier die Pflanzenwelt und Tierwelt am reichhaltigsten zeigt, so ist hier auch vor- wiegend das Kulturland Australiens. Förmliche Wälder finden sich nur selten; aber auf blumenreichem Grasboden stehen einzelne Bäume ohne Unterholz, nach Art eines lichten Parks. Da sieht man Grasbäume, Akazien und himmelhohe Gummibäume. Die Blätter vieler Bäume find immergrün und lederartig. Stellen- weise dehnen sich endlose Grassteppen aus. Die Tierwelt war bis vor etwa hundert Jahren hauptsächlich durch Beuteltiere (Känguruh, Dingo u. a.), weiße Adler, schwarze Schwäne, Papageien u. s. w. vertreten. Jetzt sind alle unsere Singvögel und Haustiere dort eingeführt. 3. Die Bewohner des Festlandes scheiden sich in Ureinwohner und Einwanderer. Erstere sind die dunkelfarbigen, häßlichen Australneger. Es giebt deren etwa nur noch 50000. Sie wohnen in Höhlen und im Busch und ernähren sich von der Jagd und vom Fischfang. Auch Wurzeln, Raupen, Eidechsen und Würmer verspeisen sie mit dem größten Appetit. Ta das Festland im englischen Besitz steht, so sind die Engländer unter den Einwanderern am zahlreichsten vertreten; doch findet man auch viele Teutsche und Franzosen, ja, sogar Chinesen. Die Bewohner treiben vielfach Viehzucht. In keinem Lande der Welt giebt es so große Schaf-
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