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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 331

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
331 Klumpen zusammenhängen und „Froschlaich" genannt werden. Zuerst sinken die Eier auf den Grund, dort quellen sie an. Dann steigen sie an die Oberfläche, wo sie von der wärmenden Sonne ausgebrütet werden. Wir können dasselbe beobachten, wenn wir solchen Froschlaich vom Grunde in ein Gefäß mit Wasser thun. Das einzelne Ei ist etwa erbsengroß, durchsichtig, gallertartig und läßt in der Mitte einen dunkleren Punkt erkennen. 5—7 Tage, nachdem die Eier gelegt sind, sehen wir die Gallertmasse platzen, und bald windet sich ein schwarzes, längliches Tierchen heraus, die Kaulquappe. Sie nährt sich anfangs aus der Eihülle, später kann man sie mit geriebenem Zwieback füttern. Die Kaulquappe hat aber durchaus keine Ähnlichkeit mit einem Frosch. Sie hat einen breiten Kopf, der mit dem Leibe zusammengewachsen und zu beiden Seiten mit Anhängseln versehen ist; es sind Kiemen, wie sie der Fisch hat. Mit dem Schwänze schlägt das Tier rechts und links, um so zu schwimmen. Nach einigen Wochen erscheinen am Hinterleibe ein Paar Fußstummel und noch später die beiden Vorderfüße. Nach 4—5 Wochen sind die Füße vollständig ausgebildet. Schwanz und Kiemen fangen jetzt an ein- zuschrumpfen. Nach einem Vierteljahre verliert sich der Schwanz ganz. Auf dem Kopfe berstet die Haut. Allmählich fällt sie ab, ein neuer Kopf wird sichtbar — und nun ist der junge Frosch fertig. Nach Junge. 380. Die Rauchschwalbe. 1. Über dem Teiche sehen wir gar häufig die Schwalbe im raschen Fluge dahineilen. Dicht über der Oberfläche, kreuz und quer, hin und her, führt sie der Flug. Was mag sie dazu veranlassen? Es sind die Mücken und andere Insekten, die gern über dem Wasser spielen. Auf diese macht sie Jagd. Ihr Fangnetz ist der Schnabel. Derselbe ist zwar nur dünn — viel zu beißen braucht sie ja nicht — aber sehr tief gespalten. Deshalb kann er auch weit geöffnet werden. Ganz besonders aber kommt ihr beim Jnsektenfang ihr geschickter Flug zu statten. Von keinen! Vogel wird sie im Fluge übertroffen. Sie jagt im Fliegen, trinkt im Fliegen, badet im Fliegen, und zuweilen ätzt sie selbst ihre Jungen im Fliegen. Bald fährt sie im Zickzack durch die Wolken, bald im geraden Schuß über das Wasser; jetzt schwingt sie sich blitzschnell hinab und ebenso schnell wieder empor. Sie ist aber auch zum Fluge von des Schöpfers Hand gar herrlich geformt. Der Leib ist schlank und zart, die Flügel sind lang und spitz. Mit ihnen bewegt sie sich in der Luft vorwärts wie ein Kahn durch die Ruder im Wasser. Der ge- gabelte Schwanz dient beim Schwenken und Umwenden als Steuer. Die Knochen der Schwalbe sind meist hohl und können von der Lunge aus mit Luft gefüllt werden. Auch finden sich in der Leibesböhle noch besondere Luftsäcke, welche eben- falls von der Lunge aus mit Luft gefüllt werden. So wird gleichsam der Vogel von der warmen Luft seines Körpers wie ein Luftballon in die Höhe gehoben. Die kurzen Beine weisen darauf hin, daß die Schwalbe nicht für die Erde, sondern für die Luft geschaffen ist. 2. Die Rauchschwalbe baut ihr Nest im Innern der menschlichen Wohnungen, in Knhställen re. Besonders gern nistet sie in den großen „Dielen" der nord- deutschen Bauernhäuser. Diese haben oft keine Schornsteine und werden daher leicht mit Rauch angefüllt, daher der Name Rauchschwalbe. Meist richtet sie es so ein, daß ein Balken, ein Brett, ein Gesimse rc. eine Decke bildet, denn sie läßt ihr Nest oben offen. (Die Hausschwalbe dagegen, die stets außen am Hause baut, mauert ihr Nest bis auf eine kleine Öffnung zu.) Das Nest ist aus lauter Klümp- chen lehmartiger Erde zusammengesetzt. Diese Erde holt die Schwalbe vom Teich-
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