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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 351

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
351 Wochen. Wenn sie uns am 1. September verläßt, so ist sie am 9. Oktober in Afrika. Dabei ruht sie des Nachts im Schilfrohr der Sümpfe und Teiche; und wenn sie übers Meer fließt, setzt sie sich auf die Mastbäume und Segelslangen der Schiffe. Schlimmer als den Schwalben geht es den Wachteln, welche zwar recht hurtig laufen, aber nicht gut fliegen können. Sic ruhen oft aus; und wenn sie ans Meer kommen, so sind sie vom langen Fluge so müde, daß man sie mit den Händen fangen kann. Tausende schlägt man tot und salzt sie ein. Ganze Flüge fallen ermüdet ans die Schiffe. Andere Schwärme wirft der Sturm ins Meer, daß sie ertrinken müssen. Und doch will keine einzige Wachtel bei uns bleiben; alle wollen sie nach Afrika ziehen und dort den Winter zubringen. Dann ziehen alle diese Vögel, ehe bei uns der Frühling angeht, wieder ans Afrika fort und reisen in die Gegend, wo sie geboren und erzogen worden sind; und jede Schwalbe findet das Dorf, das Haus, ja, das Nest wieder, tvorin sie im vorigen Jahre ge- brütet hat. Und nun sage mir, wer ist ihr Wegweiser nach Afrika? Wer sagt ihnen, wann sie wieder fortziehen sollen in ihre Heimat? Wer zeigt ihnen den sichern Weg zu ihrem alten Neste? Du weißt es, wer der ist, der keines seiner Geschöpfe vergißt, ohne dessen Willen kein Sperling vom Dache fällt. Siehe, er zeigt ihnen den Weg nach Afrika und bringt sie wieder in ihre Heimat; er bestimmt ihnen die Zeit ihrer Reise. Wenn du die Störche, die Schwalben, die Stare, die Wachteln kommen siehst, dann denk an ihn. Jubih Viii. Der Wald im Herbste. Der Laubwald vertauscht sein maigrünes Frühlingskleid nach und nach mit einem rotgelben Herbstmantel. Die feinen Wurzelfasern sterben näm- lich ab und saugen keine Nahrung mehr auf. Die Blattgrünkörner werden zersetzt, und es bleiben nur gelbe Körnchen zurück. Auch füllen sich einige Zellen mit rötlichem Safte. Die Blätter nehmen daher eine gelbliche oder rötliche Farbe an. Das Stärkemehl und andere wertvolle Nahrungs- Stoffe aber wandern von den Blättern aus durch die Zweige in Stamm und Wurzeln. Dort haben sie einen vor Frost gesicherten Blatz im Winter. Am Grunde des Blattstiels bildet sich eine Trennungsschicht, deren Zellen sich durch Spaltung der gemeinsamen Wand voneinander ablösen. Die Blätter fallen dann ab. Der Saft der Bäume verschwindet nach und nach und verwandelt sich ebenfalls in Stärkemehl. Das Stärkemehl setzt sich besonders in Wurzeln, Stämmen, Samen und Knospen (bei andern Pflanzen auch in Knollen und Zwiebeln) an. Fs ist vorrätigtr Bildungsstoff für den kommenden Frühling und darum dort am häufigsten angesammelt, wo es im Frühling am ehesten in Thätigkeit treten muss: in den Blattwinkeln -— unter der jungen Knospe. Im Frühlinge beginnt die Wurzel wieder ihre Thätigkeit. Der Saft fängt an zu steigen und verwandelt das Stärke- mehl wieder in Flüssigkeit. Dieser Nährstoff wandert dann durch die ganze Pflanze, bildet neue Saugwurzeln, macht die Knospen schwellen und bringt Blätter und Blüten zum Vorschein. — Haselstrauch, Birke und
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