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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 393

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
393 435. Das Kochsalz. Das Kochsalz wird als Steinsalz, Solsalz, Meersalz uitb Steppensalz ge- wonnen. 1. Das Steinsalz bildet große Lager in der Erde. Man nimmt an, daß hier einst das Meer den Boden bedeckte und das Salz als Überrest zurückgelassen hat. Das größte Steinsalzlager findet sich in Deutschland bei Staßfurt. In demselben ist der Salzstock 200 m dick, und seine Ausdehnung in wagerechter Richtung beträgt mehrere Qnadratmeilen. Über dem Salzstocke liegen eine Menge sehr wertvoller Kalisalze, die als Düngemittel bis in die Pflanzungen Amerikas und Ceylons wandern. Der Salzstock selbst liegt mehr als 300 m tief unter der Erde. Das Salz ist hier so rein und trocken, daß man es mit der Haue losarbeitet oder durch Schießpulver in großen Stücken absprengt. Die Stücke werden dann auf besondern Mühlen zer- kleinert. Das so gewonnene Salz ist so fein wie Weizenmehl und sieht auch scholl weiß aus loie dieses. 2. Oft dringt nun an solchen Stellen, wo sich Salzlager finden, Regenwasser in die Tiefe. Dasselbe löst das Salz ans und kommt dann als Solquelle (Salz- quelle) wieder zum Vorschein. Das ist z. B. bei Schönebeck, Halle re. der Fall. Um nun ans dieser Sole das reine Salz zu gewinnen, läßt man das Wasser ver- dunsten. Zu diesem Zwecke bringt man es auf hohe Gradiertverke. Das sind haus- hohe Wände aus Schlehdorn. Bon diesen fällt es tropfenweise herab, und eine ansehnliche Menge Wasser verdunstet dabei. Zugleich setzt sich an den Dornenzweigen Gips ab, der ebenfalls in dem Solwasser enthalten ist. Die Sole saililnelt sich unten am Gradierwerke lvieder in Gefäßen. Von hier pus wird sie in ein Gebäude, die Saline, gebracht. Dort stellt man sie in Pfannen aufs Feuer, so daß das Wasser vollends verdampft. In den Pfannen aber bleibt das reine Salz zurück. 3. An den Seeküsten bereitet man Kochsalz ans dem Meerwasser. Man leitet das letztere in große, flache Teiche. In diesen friert das Wasser im Winter aus, und im Sommer verdunstet es. Das Salz bleibt zurück und wird gesammelt. Es wird vorzugsweise zum Einsalzen der Heringe verwendet. 4. In Asien, am kaspischen Meer, in Südamerika und Nordafrika ist der Boden weiter Steppenländer so mit Salz durchdrungen, daß jeder Quell und Bach, der darin entsteht, nach Salz schmeckt. Nach Verdunstung des Regenwassers und be- sonders nach der Schneeschmelze im Frühling bedeckt das „Steppensalz" hier stellen- tveise den Boden tvie ein krystallischer Überzug. Nach Wagner ». a. 436. Der Kalkstein. 1. Tief versteckt im Walde steht ein niederes Haus mit dampfendem Schorn- steine. Es ist ein Kalkofen. In einiger Entfernung davon sehen wir den Kalk- felsen. Aus diesem wird der rohe Kalk losgehanen und dann im Kalkofen gebrannt, damit die Kohlensäure (44 °/o) aus ihm entweiche. Erst dann läßt er sich nämlich in einen brauchbaren Brei verwandeln. Der gebrannte Kalk heißt Ätzkalk. 2. Ein Stück Ätzkalk ins Wasser getaucht und dann in der Hand gehalten, wird heiß, tvie alle Kinder wissen. Der Ätzkalk sangt nämlich begierig Wasser auf und entwickelt dabei Wärme. Will der Maurer den Ätzkalk gebrauchen, so „löscht" er ihn, d. h. er begießt ihn in der Kalkgrube mit Wasser und verwandelt ihn so in einen weißen Brei. Dieser wird nun mit Sand vermengt und heißt dann Mörtel. Vermischt man den Mörtel mit Thon, so erhält man den noch festeren Cement. 3. Die Kreide ist aus dem Gehänse äußerst kleiner Tierchen entstanden. Sie bildet auf Rügen, an den englischen Küsten, in Frankreich re. förmliche Felsen.
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