1876 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Haesters, Albert, Greef, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Mutter: linfe wie feie Hülsen zuletzt?
Rieckchen: Blaß unfe bleich, wie ein Greis.
Mutter: Und wie feie Körnchen zuletzt?
Rieckchen: Wieder braun, wie feer geröstete Kaffee.
Mutter: Was habe ich nur gethan?
Rieckchen: Du hast nur feie Körnchen ausgestreut und mit lo-
ckerer Erde bedeckt.
„Aber feer liebe Gott," setzte feie Mutter hinzu, „hat das Feld
grün gemacht und mit Schnee wunfeerbarlich erwärmt, und feie Saat
blühen und reifen lassen. Denn feer Herr läßt durch Regen und
Sonnenschein alle Pflanzen erquicken; er läßt Alles wachsen und
gedeihen." — (Was sagt Psalm 104, 13. 14? — Ps. 67, 7? —
Vs. 65, 10 ff.?)
13. Sechs Räthsel.
1. Erst weiß, wie Schnee, dann grün, wie Gras, dann roth, wie Blut,
und ißt man's nun, dann schmeckt es gut. — 2. Es steht im Acker, hält sich
grün und wacker, hat viele Häute, beißt alle Leute. — 3. Im Lenz erfreu' ich
dich, im Sommer kühl' ich dich, im Herbst ernähr' ich dich, im Winter wärm'
ich dich. — 4. Ein Glöcklein ist mir wohlbekannt, es schimmert hell im ganzen
Land. Aus Silber scheint cs dir gegoffen, doch ist es aus der Erd' entsprossen.
Mit einem Klöppel ist's versehn, doch hörte Niemand sein Getön. Auch ist's auf
keinem Thurm gehangen, es kann nur in der Tiefe prangen. — 5. Ich hab zu-
erst ein kleines Haus, das bau' ich immer weiter aus, und wenn ich geh' zur
Nuh', mach' ich mein Wohnhaus zu. — 6. Die beiden ersten Silben sind Gänse,
die beiden andern Blümchen, und das Ganze ist eine Pflanze. Wie heißt sie? —
14. Das Vogelnest.
Ei, du schlimmes Büblein du, laß feie Vöglein doch in Ruh'i
Schau! sie sind so schwach und klein, haben noch kein Fefeerlein, zittern
sehr und seh'n dich an; haben dir ja nichts gethan. Hörst du nicht
ihr Mütterlein dort im hohen Baume schrei'n? Hörst du, wie es
weint und klagt unfe's feem lieben Herrgott sagt? Büblein, leg' du
auf feer Stell' in das Nest feie Vöglein schnell! Geh' dann still und
brav nach Haus, such' ein besser Spielzeug aus: Büblein, Büblein,
folg' geschwind, wärest sonst ein böses Kind!
1&. Das Würmchen.
Keinem Würmchen thu' ein Leid! Sieh', in seinem schlichten Kleid
hat's doch Gott im Himmel gern, sieht so freundlich drauf von fern;
führt es zu feem Grashalm hin, daß es ißt nach seinem Sinn;
zeigt feen Tropfen Thau ihm an, daß- es satt sich trinken kann; gibt
ihm Lust und Freudigkeit: liches Kind, thu' ihm kein Leid!
Quäle nie ein Thier zum Scherz; denn es fühlt, wie du, den Schmerz!
16. Gottes Fürsorge.
In meinem Garten steht ein Kraut. Die Leute heißen es Reseda,
und feer Geruch seiner Blüthe übertrifft alle Würze. Dieseskraut
besucht im Hochsommer ein Schmetterling, weiß und mit etlichen Flecken