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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 66

1876 - Essen : Bädeker
66 spritzenhäuschen u. s. w. Auch die Straßen sind nicht Eigenthum eines Einzelnen. Die meisten Brunnen und Pumpen sind ebenfalls öffentliche, so daß Jedermann Wasser daselbst holen darf. Für Reisende gibt es in der Stadt Gasthöfe und Wirthshäuser. Auch gibt es außer den Straßen noch große Marktplätze, auf welchen der Wochen- und Jahrmarkt abgehalten wird. — Noch ein Platz ist allen Gemeine- gliedern gemein: daß ist der Kirchhof, Friedhof oder Gottes- acker, auf welchem Alle, Groß und Klein, Jung und Alt, Reich und Arm begraben werden. Die Bewohner der Städte sind Handwerker, Künstler, Kauf-, leute, Rentner und Beamte. Da gibt es: Bäcker, Bierbrauer, Metzger, Gärtner, Hutmacher, Kleidermacher, Weber, Schuhmacher, Barbiere, Drechsler, Gelbgießer, Blechschläger oder Klempner, Messer- schmiede, Nagelschmiede, Sattler, Seiler, Schreiner, Zinngießer, Kupfer- schmied, Maurer, Zimmerleute, Glaser, Tapezirer, Dachdecker und Schornsteinfeger; auch Künstler: Maler, Uhrmacher, Gold- und Sil- berarbeiter u. s. w. Außerdem gibt es daselbst Gastwirthe, Buch- händler, Apotheker, Geistliche, Lehrer, Ärzte u. s. w. In den Städten ist es nicht so stille, wie in den Dörfern, sondern gewöhnlich sehr lebhaft. Da sieht man auf der Straße viele Leute hin- und hergehen, bei einander plaudernd stehen bleiben, oder an einander grüßend vorbeigehen. Man hört den Ruf der Hausirer, die allerlei Waaren feil bieten, das Stampfen der Pferde, das Geras- sel der Wagen, die Töne der Drehorgel, und von den Häusern her das Geräusch der verschiedenen Handwerke, die in denselben betrie- den werden. Hier hört man eine Truppe Komödianten ihre Künste anpreffen; dort sieht man eine Menge Soldaten in Reihen vorbeimar- schiren; da eilen die Kinder zur Schule und — dort begegnet man einem Zuge Trauernder, die einen geliebten Verwandten oder einen guten Freund zum Grabe begleiten, und vom hohen Kirchthurme ver- nimmt man das dumpfe, traurige Grabgeläute. — Don b<>m Thurme schwer und bang Tönt der Glocke Grabgesang. Ernst begleiten ihre Trauerschläge Einen Wandrer auf dem letzten Wege. Iv. Der Mensch und das Dorf — die Stadt (die bürgerliche Gemeinde). Die Menschen haben zu ihrer Nahrung, Kleidung und Woh- nung, so wie zu ihrer Bequemlichkeit und Annehmlichkeit viele Ding) nothwendig, die kein Mensch — auch keine Familie — sich alle selbst anfertigen kann. So kann z. B. der Schreiner keine Schuhe und Stiefel machen; dagegen versteht der Schuster es nicht, Tische und Bänke zu verfertigen. Deshalb arbeitet der Schreiner für den Schuster, Schmied, Bäcker u. s. w., und diese arbeiten wieder für den
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