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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 73

1876 - Essen : Bädeker
73 Brbarmen; nur der Bischof blieb unerreicht und spottete vielmehr, indem ei sagte: ,,Hört, wie die Mäuslein pfeifen l“ Da kam das Strafgericht des Himmels über Hatto. Ungeheure Schwärme von Mäusen erschienen in seinem Schlosse, und zuletzt wusste Niemand, sich ihrer zu erwehren. Je mehr man ihrer tödtete, desto grösser wurde ihre Anzahl. Da entfloh Hatto nach Bingen und liess hier einen Thurm mitten in den Rhein bauen und rettete sich auf einem Nachen in den Thurm. Doch die Mäuse verfolgten ihn auch hierher; sie schwammen über das Wasser, kletterten in den Thurm und krassen ihn selbst bei lebendigem Leibe auf. (Spr. Sah 26, 27.) 12. Seid Thäter des Worts! Ein Hausvater las eines Sonntags in der Bibel, und da er an die Worte des Heilandes kam: „Wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf", — siehe.- da stand auch ein armer, achtjähriger Knabe, der weder Vater noch Mutter mehr hatte und sein Brod vor fremden Thüren suchen mußte, gerade in derselben Minute vor seiner Thüre und bat um ein Almosen. Der Mann hielt sogleich inne mit Lesen, sah seine Frau an und rief ihr zu: „Frau, hörst du?" Damit wollte er sagen: Laß uns nicht nur Gottes Wort hören oder lesen, sondern auch thun! Die Frau verstand ihn sogleich und gab zur Antwort: „Ja, lieber Mann, ich bin völlig deiner Meinung; wir wollen thun, was geschrieben steht." Alsbald rie- fen sie den Knaben in's Haus herein und nahmen ihn auf mit Freuden, hielten ihn wie ihr eignes Kind und führten ihn zu allem Guten an. 13. Die dankbare Waise. Eine Wittwe, die keine Kinder hatte, nahm eine arme Waise als ihr Kind zu sich. Sie hielt das Kind frühzeitig zur Arbeit und Sparsamkeit an und lehrte es, sein Brod selbst verdienen zu können. Auch sagte sie dem Kinde oft, daß sein Vater und seine Mutter beim lieben Gott im Himmel wären, und daß es recht fromm werden möge, damit es auch dahin käme. Diese brave Frau wurde in ihrem hohen Alter auf einmal ganz arm. „Liebe Sophie," sprach sie daher eines Tages zu dem Mädchen, „du kannst nun nicht mehr bei mir bleiben; suche dir eine Herrschaft, und sei immer sietßig, rechtschaffen und gut, so wird es dir überall wohl gehen!" — Nein! antwortete schluchzend das gute Mädchen, ich verlasse Sie nicht, so lange Sie leben; ich werde mit meinen beiden Händen schon so viel verdienen können, als wir brauchen; der liebe Gott wird uns helfen. — Das dankbare Mädchen hielt Wort und ernährte mit ihrer Hände Arbeit die alte Frau, bis diese in ihren Armen starb. (Ruthin?.) Lieb' und Dankbarkeit gefällt, Undank haßt die ganze Welt. 14. Kindesdank. Ein Fürst traf auf einem Spazierritte einen fleissigen und frohen Land mann bei dem Ackergeschäfte an und liess sich mit ihm in ein Gespräch ein. Nach einigen Fragen erfuhr er, dass der Acker nicht sein Eigenthum sei, sondern dass er als Tagelöhner um fünfzehn Kreuzer arbeite. Der Fürst, der für sein schweres Regierungsgeschäft freilich mehr Geld brauchte und zu ver-
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