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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 84

1876 - Essen : Bädeker
84 Korn ist von einem Spelze dicht umschlossen und mit ihm verwach- sen. Lange, steife Grannen umstehen die Gerstenähre, als wollten sie mit ihren scharfgezähnten Rändern die Körner in ihrem Hause beschützen. Beim Dreschen springen die Körner aus den Ähren und gehen auf Relsen. Einige kommen auf den Huhn er Hof. Mit Freuden- geschrei eilen Hühner, Enten und Gänse herbei, ein Taubenschwarm flattert vom Schlage herzu, und auch der schelmische Sperling hüpft aus dem leeren Schwalbenneste schlau heran. Alle erfreuen sich an den Körnchen. Andere Körner kommen zur Mühle, werden dort ge- schält und kommen als Graupen in den Kaufladen und von dort in die Küche, wo die Mutter wohlschmeckende Suppen daraus bereitet. Die meiste Gerste aber kommt zum Bierbrauer. Dieser läßt sie in Wasser aufquellen und dann keimen. Sobald die Keimchen aber einen halben Finger lang herausgeschoffen sind, dörrt er sie schnell und verwehrt ihnen so das Weiterwachsen. Nun bringt er sie zur Mühle und läßt sie grob zermahlen. So erhält er das Malz. Dieses thut er in eine Braupfanne und kocht es mit Wasser. Den süßen Saft läßt er abfließen und vermischt ihn mit Hopfen, bringt dann Hefe hinzu und läßt die Flüssigkeit gähren. Viele Männer sind nun geschäftig, das fertige Bier in Fässer zu füllen und in den kühlen Keller zu schaffen, dann das klare Bier in Flaschen und Krüge zu thun. Nun ist es den Menschen ein erquickendes, nahr- haftes Getränk. — lwer kennt die liebliche Geschichte von Ruth?) 6. Vergleichung des Roggens mit der Gerste. Der Halm des Roggens ist lang und hart, der der Gerste ist kurz und weich. Die Körner des Roggens sitzen frei zwischen den Ährenblättchen; die Körner der Gerste aber sind mit denselben verwach- sen. Die Grannen des Roggens sind kürzer und schmäler, als die der Gerste. Die Roggenkörner werden meistens zu Mehl gemahlen, und aus diesem wird nahrhaftes Brod für Reich und Arm gebacken. Aus der Gerste hingegen bereitet man gewöhnlich Graupen und Malz. Der Roggen ist eine sehr nützliche, einjährige Pflanze; die Gerste auch. Beide haben auf dem Halme eine Ähre, in der die Fruchtkör- ner sich besinden. Diese sitzen beim Roggen zwischen Spreublättchen, bei der Gerste ebenfalls. An den äußern Spreublättchen des Roggens sitzen die Grannen, an denen der Gerste auch. Der Roggen hat einen harten Halm, welcher mit Knoten versehen ist; ebenso die Gerste. —*) Diejenigen Pflanzen, welche, wie der Roggen und die Gerste, einer hohlen, knotigen Halm haben, heissen nicht Kräuter, sondern Gräser Adle Gräser, welche man wegen ihrer Körner anbaut, nennt man Getreide. Alle Gräser zusammen bilden wieder eine Klasse von Pflanzen. — Welehe von den übrigen Pflanzen im Felde sind auch Gräser? — Welche nicht? — Welche sind Getreide? — Welche sind kein Getreide? — Wie viel Klassen von Pflanzen habt ihr im Garten kennen gelernt? Wia viel Pflanzenklassen kennt ihr also jetzt schon? — Wie heissen sie? — •j (6. Ssnm. S, 30-
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