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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 89

1876 - Essen : Bädeker
89 6. Der reiche Thor. (Lucas 12, Ic —21.) Jesus sagte ihnen ein Gleichnies und sprach: Es war ein reicher Mensch, dess Feld hatte wohl getragen. Und er gedachte bei sich selbst, und sprach: Was soll ich thun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hinsammle. Und sprach: Das will ich thun: ich will meine Scheunen abbrechen, und grössere bauen, und will darein sammeln Alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter; und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen grossen Vorrath auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink, und habe guten Muth! Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wess wird es sein, das du bereitet hast? — Also gehet es, wer sich Schätze sammelt, und ist nicht reich in Gott. 7. Der gute Mäher. Früh ging ein Mäher mähen im Feld den reifen Klee, da schnitt er mit der Sense hart an ein Nest, o weh! — Drin lagen sieben Vöglein, die lagen nackt und bloß; o könntet ihr schon stiegen, und wäret ihr schon groß! — Dem Mäher that's so wehe; er sann wohl her und hin, — da kam dem guten Mäher noch Hoffnung in den Sinn. Er mähte nun bedächtlich weit um die Stefle her und trug den Klee von dannen und störte da nicht mehr. Die alten Vögel flogen nun wacker ab und zu; sie fütterten die Kinder in ungestörter Ruh'. Bald wuchsen ihre Flügel, sie flogen froh davon; der Mäher aber fühlte im Herzen süßen Lohn. 8. Wandersmann und Lerche. Lerche, wie früh schon fliegest du jauchzend der Morgensonne zu? „Will dem lieben Gott mit Singen Dank für Leben und Nahrung bringen; Das ist von Alters her mein Brauch: Wandersmann, deiner doch wohl auch?'' Und wie so laut in die Luft sie sang, und wie er schritt mit munterem Gang, War es so froh, so hell den Zwei'n im lieben klaren Sonnenschein, Und Gott der Herr im Himmel droben hörte gar gern ihr Danken und Loben. 9. Der Sperling. Wer ist doch der kleine Herr im grauen Leibrock, der immer schreit: Dieb, Dieb, Dieb! und selber den Leuten die Weizenkörner vom Acker, die Zuckererbsen aus dem Garten und die schönsten Kirschen von den Bäumen und die besten Trauben stiehlt? Das ist der Herr Spatz, der lose Vogel mit kurzem, starkem Scknabel. In Gesellschaft ist er sehr geschwätzig und oft sehr lästig; aber er macht sich doch auch sehr verdient um unsere Gärten, indem er schädliche Insekten vertilgt, und Raupen, Schmetterlinge und Maikäfer wegfängt. Wenn du Sperlinge siehst, so sollst du gedenken an das Wort des Hei- landes: „Kauft man nicht zween Sperlinge um Einen Pfenning? Noch fällt derselben keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun sind aber auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser, denn riele Sperlinge." (Matth. 10, 29 — 31.)
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