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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 207

1876 - Essen : Bädeker
207 mehr und mehr des Friedens theilhaftig werden, den ich euch verkündet habe, und eure Todesstunde wird sein, wie der Abend eines Frühlingstages. Nach diesen Worten entschlummerte Alfred, und die Gestalt des Todten war freundlich. Dk Bewohner des Landes aber weineten um Alfred wie um ihren Vater, und begruben ihn auf der Höhe des Landes, wo er zuerst die Gegend beschaucte. Und sie pflanzten einen Baum auf sein Grab, eine Linde, und daneben ein Kreuz zu seinem Gedächtniß. Daher stammt das krause Bäumchen bis auf den heutigen Tag. Wer ein frommes Herz hat, erkennet leichtlich in ihm das Bild des crhöheten himmlischen Sinnes, der auch das Irdische verkläret. 8. Zohann Huß. Dieser fromme Lehrer und Prediger zu Prag in Böhmen (geb. 1373) wurde, weil er mit dem Worte Gottes gegen Irrthümer stritt, an seinem Geburtstage, 6. Juli 1415, auf einer Rhein-Insel bei Konstanz am Bodensee verbrannt. Seine Asche streute man auf den Rhein. (Die wahren Hussiten nannten sich später, 1457, B rüder.) Die Taube werft ihr heute in die Gluth; Doch wird ein Schwan aus ihrer Asche steigen, Mit dem ihr nimmermehr deßgleichen thut. 9. Nr. Martin Luther. (Der 10. November 1483, der 31. Oktober 1517, der 25. Juni 1530, der 18. Februar 1546 'j Den 10. November 1483 wurde Martin Luther zu Eisleben geboren, und den folgenden Martinstag allda in St. Peterskirche getauft. Sein Vater, Hans Luther, war ein armer, frommer Bergmann und Bauer zu Möra, später zu Mansfeld auch Rathsherr, der sein Söhnchen fleißig zur Schule schickte, btt schlechtem Wetter oft selbst auf den Armen hintrug. Martin war klug und fleißig, und sollte ein Rechtsgelchrter werden. Von Mansfeld kam er, 14 Jahre alt, auf die höhere Schule nach Magdeburg, wo er, wie im folgenden Jahre zu Eisenach, mit andern Knaben sein Brod durch Singen vor den Bürgerhäusern verdiente bis eine fromme Frau, Cotta, ihn in ihr Haus nahm. In seinem 18. Jahre wurde er Student zu Erfurt (1501), und im Anfange des Jahres 1565 schon Lehrer anderer Studenten. Darob freute sich der alte Luther sehr, doch nicht darüber, daß Magister Martin, durch seines Freundes Alexis Tod tief erschüttert, am Abend des 17. Juli 1505 ins Augustiner-Kloster daselbst ging und Mönch wurde, sagte aber doch zuletzt: „Gott gebe, daß es wohl gerathet" Hier fand Martin Luther, der anfangs die geringsten und schmutzigsten Klosterdienste thun mußte, an einer Kette eine lateinische Bibel, die er eifrig las. — Im Jahr 1508 wurde er Professor und Pastor zu Wittenberg, und. 1510 machte er aus Auftrag eine Reise zum Papste nach Rom, wo Luther die erwartete Heiligkeit nicht fand. Noch mehr betrübte es ihn, als 1517 ein Mönch, Johann Tetzel aus Leip- zig, für Geld den Leuten die Sündenvergebung bot, Ablaßzettel und auch Butter-, Käse- und Milchzettel verkaufte. Da schrieb Luther auf einen großen Bögen Papier 95 Sätze: „daß der Papst kein Recht habe, für Geld Sünden zu ver- geben, daß davon nichts in der Bibel stehe ic. :c." — und scklug die 95 Sätze an die Schloßkirchenthür zu Wittenberg den 31. Oktober 1517. . Balo waren die Sätze gedruckt und schnell weit verbreitet. Der Papst Leo X. schickte nun Männer, als den Cardinal Cajetan, dann von Miltitz und endlich Dr. Johann Eck, um Luther auf andere Gedanken zu bringen. Luther sagte aber immer: „Beweiset mir aus der h. Schrift, daß ich Unrecht habe, dann will ich es vor aller Welt bekennen." Dr. Eck, erzürnt, reiste nach Rom und bewog den Papst, Luther und seine Bücher öffentlich zu verfluchen, d. h. in den Bann zu thun. Darauf warf Luther im Beisein der ganzen Universität Wittenberg und vieler tausend Bürger am 10. Dee. 1520, Morgens 9 Uhr, vor dem Elsterthore zu Wittenberg die Bannbulle ins Feuer. Im folgenden I. 1521 berief Kaiser Karl V. die deutschen Fürsten und hohen Geistlichen, sich zum Reichstag in der Stadt Worms bei
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