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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 209

1876 - Essen : Bädeker
209 Das sagte er auch dem Dr. Eck, der ihn vertröstet, die Lehre der Evangelischen zu widerlegen. Als nun Dr. Eck erwiederte: „Mit den Kirchenvätern ^getraue ick nür's wohl, aber nicht mit der Schrift", da sprach der Herzog: „Lw hör' ick wohl, die Evangelischen sitzen in der Schrift, und wir Päpstlichen daneben." Durch diese und andere Schriften, besonders auch durch deutsche Lieder, wurde die „neue Lehre", und doch die alte apostolische, rasch weit verbreitet. Sehr segensreich war es, daß 1534 die Bibel vollständig übersetzt war, und nun in vielen tausend Exem- plaren gedruckt und mit großer Begierde gelesen wurde. Abends nach der Arbeit setzten sich die Leute zusammen, Einer las vor, die Andern hörten zu; selbst die Weiber wußten Gottes Wort bald'besser, als die Mönche, die sie überreden woll- ten. Manche fromme Lehrer erklärten es auch dem Volke, das meilenweit dar- nach ausging, und Luther arbeitete unermüdet im Dienste des Herrn fort bis an seinen Tod. Er starb in seiner Geburtsstadt Eisleben den 18. Februar 1546, Donnerstag Morgens 2 Uhr, und wurde feierlich am 22. Februar durch das Elsterthor nach Witteyberg in die Schloßkirche gebracht, wo die Leichenpredigt unter lautem Weinen Dr. Bugenhagen oder Pomeranus, Prediger zu Wittenberg, über 1. Thess. 4, 13. 14 hielt. Dann folgte eine Rede des tieferschütterten Melanchthon, worauf der Sarg in der Nähe der Kanzel eingesenkt und die Grufr mit einer Messingplatte verschlossen wurde. — Seine Frau, eine geborne Katha- rina von Bora, überlebte mit ihren Kindern ihn noch einige Jahre. „Das Andenken des Gerechten bleibet im Segen.“ (8pr. 8al. 10. 1j *10. Ein' feste Burg ist unser Gott. (Ps. 46.) 1. Ein' feste Burg ist unser Gott, ein' gute Wehr und Waffen; er hilft uns ftet aus aller Noth, die uns fetzt hat betroffen. Der alte böse Feind, mir Ernst er es. jetzt meint, groß' Macht und viele List, sein' grausam Rüstung ist, auf Erd'n ist nicht sein's Gleichen. 2. Mit unsrer Macht ist nichts gethan, wir sind gar bald verloren, es streit't für uns der rechte Mann, den Gott selbst hat erkoren. Und fragst du, wer der ist? Er heißet Jesus Christ, der Herre Zebaoth, und ist kein andrer Gott; das Feld muß er behalten. 3. Und wenn die Welt voll Teufel wär', und wollt' uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürst von dieser Welt, wie sauer er sich stellt, so thut er uns doch nichts, das macht, er ist gericht't: ein Wörtlein kann ihn fällen. 4. Das Wort sie sollen lassen stahn, und kein'n Dank dazu haben; er ist bet uns wohl auf dem Plan, mit seinem Geist und Gaben. Nehmen sie uns den Leib, Gut, Ehre, Kind und Weib, laß fahren nur dahin, sie haben's kein'n Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben. ' Dr. Martin Luther. 12^7. 11. Ulrich Zwingli und Johannes Calvin. Ulrich Zwingli wurde den 1. Januar 1484 zu Wildenhausen in der Grafschaft Toggenburg in der Schweiz geboren. Sein Vater war Amtmann daselbst. Ulrich (Huldreich) besuchte die Schule zu Basel, dann zu Bern und zu- letzt die Hochschule zu Wien, wo er mit der heil. Schrift bekannt und 1505, wie Luther, Magister wurde. Von 1506 an war er Pfarrer zu Glarus, und seit 1516 Pfarrer in dem berühmten Kloster und Wallfahrtsorte Maria-Ein- siedeln im Kanton (Bezirk) Schwyz, über dessen Eingang die Worte stan- den.’ Hier ist -voller Ablass der Sünden! Zwingli predigte nach dem Worte Gottes auch dagegen, so dass man diese Ueberschrift und Anderes be- seitigte. Nach zwei Jahren (1518) wurde Zwingli Domprediger in Zürich. Als nun in demselben Jahre ein Mönch, Bernhard Samson, in der Nähe von Zürich seine Ablassbude aufrichten wollte, trat Zwingli dagegen auf, und Samson musste sich auf Befehl der Obersten von Zürich entfernen. Nun wurden auch ihm hohe Ehrenstellen angeboten, ihn zum Schweigen zu brin-’ Lesebuch für Mitteln, eranqel Dslkssch 14
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