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1. Realienbuch für Volksschulen - S. 35

1895 - Danzig : Axt
König weiter, indem er ein Goldstück vorzeigte. „Ins Mineralreich/" ..Wohin gehöre denn aber ich?" fragte er nochmals. Freundlich lächelnd blickte ihm das Kind ins Auge und sagte: ..Ins Himmelreich." Gerührt hob der König das Kind zu sich empor und küßte es. Die Verfassung. Um dem Volke Gelegenheit zu verschaffen, sich an den Staatsangelegenheiten mit zu beteiligen, vereinbarte Friedrich Wilhelm Iv. mit den Abgeordneten des preußischen Volkes ein Grundgesetz, welches die Ver- fassung genannt wird. Nach der letzteren bestehen in Preußen zwei Körper- schaften, und zwar: 1. das Herrenhaus, welches sowohl erbliche, als vom Könige berufene Mitglieder hat, 2. das Haus der Abgeordneten, dessen Mitglieder vom Volke nach je fünf Jahren neu gewählt werden. Beide Häuser werden vom Könige zu bestimmten Zeiten nach Berlin berufen, woselbst sie die von der Regierung vorgelegten Gesetzentwürfe beraten und entweder annehmen oder ablehnen. Sind diese versammelten Männer, welche „die Vertreter der beiden Häuser des Landtags" heißen, mit dem Könige über einen Gesetzentwurf einig, so verkündigt letzterer ihn dem Volke als Gesetz und sorgt für die Ausführung desselben. Über Krieg und Frieden hat jedoch der König allein zu entscheiden. Deutsche Einheitsbestrebungen. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. be->. strebten sich die Deutschen, ein einheitliches deutsches Vaterland zu gründen. Die gewählten Vertreter aller deutschen Länder versammelten sich zu Frankfurt a. M. als deutsche Nationalversammlung und wählten Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschcu Kaiser. Dieser lehnte jedoch die Krone ab, weil sie ihm nicht von den Fürsten angetragen wurde. Er sprach: „Eine Kaiserkrone wird nur auf dem Schlachtfelde gewonnen." Ten Krieg aber wollte er ver- meiden. Kunstsinn. Verkehrswesen. Erfindungen. Friedrich Wilhelm Iv. war ein großer Freund der Künste und Wissenschaften. Er sorgte dafür, daß die schone Marien bürg an der Nogat zum Teil in ihrer alten Herrlichkeit wiederhergestellt wurde. Ebenso bewirkte er durch seine Freigebigkeit, daß man den Kölner Dom, dessen Riesenbau im Mittelalter begonnen, nach 300jähriger Unterbrechung weiter baute. Auch das herrliche Reiterstandbild Friedrichs des Großen (vom Bildhauer Rauch) ward unter seiner Regierung in Berlin er- richtet. — Durch den Bau von Eisenbahnen wurde unter Friedrich Wilhelm Iv. das Verkehrswesen außerordentlich gefordert. Die Erfindung der Telegraphie benutzte man zur schnellen Mitteilung von Nachrichten. Durch Anwendung von Dampfmaschinen nahm die Fabrikthätigkeit einen hohen Aufschwung. In größeren Städten verwendete man das Gaslicht zur Straßenbeleuchtung. Auch das Petroleum fand als Beleuchtungsmittel Eingang und verdrängte die Öl- lampen und Kerzen. Erwerbungen. Ende des Königs. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. wurden die Fürstentümer Hohcnzollern-Sigmaringen und -Hechingen von den Fürsten dieser beiden Länder an das preußische Königshaus abgetreten. Auch den Jade bufen an der Nordsee erwarb der König und legte daselbst einen Kriegshafen für die von ihm errichtete preußische Marine an. — Eine schwere Krankheit, die den König im Jahre 1857 ergriff, nötigte ihn, die Regicrungs- gcschäfte seinem ältesten Bruder Wilhelm zu übertragen. Dieser führte nun den Titel „Prinzrcgent." Nach jahrelangem Leiden starb Friedrich Wilhelm Iv. am 2. Januar 1861. 35. Kaiser Wilhelm I. 1861-1888. Prinz Wilhelm. Friedrich Wilhelm Iv. hatte keine Kinder, und deshalb bestieg sein Bruder Wilhelm I. den Thron. Dieser wurde am 22. März 1797 geboren und war in seiner frühen Jugend sehr schwächlich. Doch zur Zeit der 3*
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