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1. Teil 2 - S. 121

1904 - Hildburghausen : Gadow
121 liegen lassen. Als er ihn später vermißte, war der Ring verschwunden. Kem Mensch hatte das Zimmer betreten, als der bejahrte Diener des Bischofs, Johannes. Dieser kam nun in den Verdacht« den Ring gestohlen zu haben, und wurde, obwohl er sich für unschuldig erklärte, in den Turm gesteckt. Aber Johannes beteuerte seine Unschuld fort und fort; erst unter den Qualm der Folter gestand er ein, wovon er nichts wußte, und wurde auf Befeuffeines Herrn hingerichtet. Mehrere. Jahre nachher fand man in dem Neste eines Raben auf einer nicht weit vom Schlosse des Bischofs stehenden Pappel den Ring. Der Dieb war also entdeckt, und des Dieners Ullsthuld war erwiesen. Man wußte ja schon damals, daß Raben glänzende Gegenstände gern weg tragen, und der Bischof erinnerte sich auch, daß das Fensterstmes Schlasgemaches aufgestanden hatte. Der Bischof nahm sich die Sache sehr zu Herzen, ließ in seinem Wappen zur beständigen Erinnerung an seine Untat den Raben mit dem Ringem Schnabel anbringen, setzte eine Geldjstmme aus und verordnete, daß davon fortan ein lebendiger Rabe im Schkößhose^solle in Gefangenschaft gehalten werden. Noch heute kannst du den kohlschwarzen Vogel in seinem'käfig beschauen; man meint, wenn er traurig "dumumüsse seinen Schnabel öffnen und die Geschichte des Mordes, welcher die Ursache seiner Einkerkerung isch erzählen. — Wenn der alte stirbt, schafft sein Wärter, der mit"geid und Getreide aus der Stiftung besoldet wird, einen neuen Raben an. Man hat dabei beobachtet, daß die Raben auch in der Gefangenschaft bei guter Pflege ein hohes Alter erreichen. 127. Erfurt. Erfurt war im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte in Deutsch- lanlwund ist noch heute, abgesehen von Halle, die größte Stadt in Thüringen, mit mehr als 78000mnwahmernund die eigentliche Hauptstadt Thüringens, in dessen Mtte es liegt. Hier gründete Bonifazius, der Verkündiger des Cchmmums, ein Bistum, das aber bald mit dem Erzbistum Mainz ver- einigt wurde. Im Augmnexmofler,daselbst lebte Luther von 1505 bis 1508 als Mönch. Noch heute zeigt man die Lutherzelle. Darin liegt eine Bibel, in die Luther und Melanchthon schöne Sprüche eingeschrieben haben. Die Räume dieses Klosters find ^tzi'stem Martinsstifte, einer Anstalt für derwme^und verwahrloste Kinder. überwiesen. - Erfurt hat viele Kirchen. Im .Turme des Domes hangt die berühmte große Glocke Maria Gloriosa, gewöhnlich aber Susanna^genannt. Sie wurde im Jahre 1497 gegossen, hat 275 Zentner oller 13750 Kilogramm Gewicht und 15 Ellen (8l% m) im. Umfange. Sie ist die größte'glocke im deutschen Reiche, abgesehen von der ganz jungen Lafferglocke. in Köln, welche 540 Zentner wiegt. Am nächsten unter den andern deutschen Glocken steht ihr me große Glocke m der Petri-Pgulskirche^zu Görlitz, die 272 Zentner schwer ist. An- itas ,
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