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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 87

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 87 13) Aus dem Anti-Machiavell (bersetzung aus dem Franzsischen). Es wrde Machiavelli schlecht angestanden haben zu sagen, da die Völker es fr ihre Ruhe und Erhaltung notwendig erachteten, Richter zur Schlichtung ihrer Streitig-keiten zu haben, Beschtzer ihres Eigentums Feinden gegenber, Oberhupter, um ihre verschiedenen Interessen in einem groen einheitlichen Gesichtspunkte zusammen-zufassen; da sie anfangs jene aus ihrer Mitte whlten, die sie fr die weisesten, gerechtesten und uneigenntzigsten, menschlichsten, tapfersten hielten, sie zu regieren. Gerechtigkeit ist also, wrde man ihm entgegengehalten haben, das hchste Ziel eines Fürsten; das Wohl des Volkes also, das er regiert, mu er jedem andern Vorteil vorziehen. Haben dann aber die Trugbilder des Eigennutzes, des ueren Glanzes, des Ehrgeizes und der Herrscherwillkr noch Raum? Es ergibt sich, da der Fürst, weit entfernt, der unbeschrnkte Gebieter der unter seiner Herrschaft stehenden Völker zu sein, nur der erste Diener ist. 14) Aus der 1902 verffentlichten Instruktion Friedrich Wilhelms I. fr seinen Nachfolger, seinem sogenannten politischen Testament. Kurfürst Friedrich Wilhelm hat das rechte Flor und Aufnahme in unser Haus gebracht, mein Vater hat die knigliche Wrde gebracht, ich habe das Land und die Armee in Stande gebracht, an Euch, mein lieber Succesfor, ist, was Eure Vorfahren angefangen, zu soutenieren und Eure Lnder und Prtensionen dabei zu schaffen, die unserem Hause von Gottes und Rechts wegen gehren. Betet zu Gott und fanget nie einen un-gerechten Krieg an, aber wozu Ihr Recht habet, da lasset nicht ab .... Eure Finanzen msset Ihr selber und allein traktieren und das Kommando bei der Armee selber und allein bestellen." Offiziere und Beamte mssen wissen, da Ihr den Knopf auf dem Beutel allein habt .... Aber arbeiten mt Ihr, so wie ich bestndig getan: ein Regente, der mit Honneur in der Welt regieren will, mu seine Affairen alles selber tun; denn die Regenten sind zur Arbeit erkoren Wenn das Land gut peuplieret ist, das ist der rechte Reichtum." Wo kleine Städte fehlen, sind sie anzulegen. Manufakturen, hauptschlich fr Tuch- und Wollwaren, sind berall einzurichten. Alsdann werdet Ihr sehen, wie Eure Revenuen zu-nehmen werden und Eure Lande in florissanten Stande kommen .... Frher schickten wir das Geld auer Landes, und itzo kommet aus anderen Landen Geld ins Land____ Ein Land sonder Manufakturen ist ein menschlicher Krper sonder Leben, ergo ein totes Land, das bestndig power und elendig ist und nicht zum Flor sein Tage nicht gelangen kann. Derowegen bitte ich Euch, mein Successor, konservieret die Manufakturen, protegieret sie und pflanzet sie fort und fort, breitet sie in Eure Lande aus." > 15) Randbescheide Friedrichs des Groen. 1. An den Prsidenten des Kon-sistoriums: Die Religionen mssen alle Tolleriret werden, . . . denn hier mus ein jeder nach Seiner Faon Seiich werden." 2. An einen Hauptmann, der zum Major befrdert zu werden wnschte: Das Regiment ist bestndig vohr den Feindt gelaufen, und mus er notwendig allerwegens mitgelaufen Seindt; ich avansire die Officiers, die den Feindt geschlagen haben, aber nicht diejenigen, die nirgendt sich gehalten haben." 3. An einen Kaufmann, der um Erlaubnis und Untersttzung zur Anlegung einer Arrak- und Rumfabrik gebeten hatte: Ich wills den Teufel thuu; ich wnsche, da das giftig, garstigs Zeug gar nicht da Wre und getrunken wrde." 16) Aus der geheimen Anweisung fr den Minister Finckenstein*). Sollte ich gettet werden, so sollen die Staatsangelegenheiten ohne die geringste nderung, und ohne da man es merke, da sie in anderen Hnden seien, ihren Gang fort-gehen, und in diesem Falle sollen die Eidesleistungen und Huldigungen sowohl hier als in Preußen und besonders in Schlesien beschleunigt werden. Wenn ich das *) Nach F, v. Kppen, Die Hohenzollern. Die Urschrift ist in franzsischer Sprache abgefat.
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