1909 -
Halle a.d.S.
: Buchh. des Waisenhauses
- Autor: Neubauer, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Der deutsche Krieg 1866
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stellung ein, die durch Erdwerke und Verhaue noch verstrkt worden war. Die Schlachtordnung, deren Mittelpunkt die Hhe von Chlum bildete, war nach Westen gerichtet, da Benedek zunchst den Angriff der ersten Armee und der Elbarmee zu erwarten hatte; doch waren zwei Armeekorps mit der Front nach Norden aufgestellt, um dem Kronprinzen entgegenzu-treten, falls dieser ebenfalls auf dem Schlachtfelde erschiene. Auerdem hatte Benedek starke Reserven zurckbehalten.
Am Abend des 2. Juli erfuhr Prinz Friedrich Karl, da der Feind vor Kniggrtz stehe, und war sofort zum Angriff entschlossen; er be-nachrichtigte den König, der mit dem Hauptquartier in Gitschin eingetroffen war, und dieser genehmigte unter Moltkes Zustimmung den Entschlu und lie sofort in der Nacht dem Kronprinzen den Befehl zugehen, von Norden her in den Kampf einzugreifen. Frh am Morgen fuhr König Wilhelm zu Wagen bis zu dem Dorfe Dub, wo er zu Pferde stieg; um 8 Uhr schritten die Truppen der ersten und der Elbarmee, nur 124 000 Mann, zum Angriff auf den Feind, der 222 000 Mann zhlte. Die Schlacht begann mit einem furchtbaren Geschtzfeuer. Dann stiegen die Truppen in das Tal der Bistriz herab, berschritten, im Sden die Elb-armee, bei dem Orte S a d o w a die erste Armee, den Flu und begannen den Angriff auf die Hhen. Hier aber hatten sie unter dem Feuer der Feinde schwer zu leiden. Die furchtbarsten Verluste erlitt eine Division des vierten, schsischen Armeekorps, die von dem General von Fran-secky befehligt wurde; sie besetzte den Swiepwald und behauptete ihn mit dem grten Heldenmut trotz des Granatfeuers und der Angriffe der feindlichen bermacht. Dennoch war die Lage bedenklich; Prinz Friedrich Karl hatte keine Reserven mehr. Da erschienen, während im Sden die E l b a r m e e Boden gewann und den Feind zurckdrngte, kurze Zeit nach Mittag die Truppen des Kronprinzen, deren Marsch dadurch er-schwert worden war, da die Wege durch Regenwetter aufgeweicht waren. Der Angriff wurde ihnen dadurch erleichtert, da die beiden Armeekorps, welche Benedek nordwrts aufgestellt hatte, ihre Krfte im Kampfe um den Swiepwald erschpft hatten. Unter dem Schutze des Pulverdampfes er-klomm das Gardekorps, unbemerkt vom Feinde, die Hhe von Chlum und nahm sie; dadurch wurde die Schlacht entschieden. Zwar lie Benedek jetzt seine Reserven angreifen, aber vergeblich. Ein furchtbarer Reiter-kmpf endete mit der Niederlage der sterreichischen Kavallerie; freilich hatte auch die preuische Kavallerie schwer gelitten. In eiliger Flucht strmten die sterreichischen Truppen nach Kniggrtz. Auf dem Schlacht-felde traf König Wilhelm den Kronprinzen, durch dessen Eintreffen der