Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 88

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
88 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs des Einspruchs Frankreichs nicht hatte haben knnen: die Einheit und das Kaiserreich. Die Uberzeugung war allgemein im deutschen Volke, da der Waffenbrderschaft, welche die deutschen Stmme im Felde bettigt hatten, die Herstellung der politischen Einheit folgen msse. Auf Antrag der sd-deutschen Staaten, unter denen Baden voranging, hatten schon seit dem September 1870 Verhandlungen der ihren Anschlu an den norddeutschen Bund stattgefunden und fhrten im November zum Abschlu von Ver-trgen. Bayern und Wrttemberg erhielten wesentliche Zugestnd-rtisse; beide Staaten behielten die selbstndige Verwaltung ihres Post- und Telegraphenwesens, Bayern auerdem fr Friedenszeiten die militrische Selbstndigkeit. Nunmehr forderte König Ludwig von Bayern durch ein Schreiben, das sein Oheim, Prinz Luitpold, in Ver-sailles persnlich berreichte, den siegreichen König von Preußen auf, die deutsche Kaiserwrde zu bernehmen. Die brigen deutschen Fürsten und freien Städte sprachen ihre Zustimmung aus; eine Abordnung des nord-deutschen Reichstags, gefhrt von seinem Prsidenten, Simson, der auch im Jahre 1849 die Abordnung an Friedrich Wilhelm Iv. gefhrt hatte, bat den König um Annahme der Kaiserkrone, und am 18. Januar 1871 prottamationfan^ die Kaiserpro klamatio n statt. Der Schauplatz der Feier 18'i87l_ai rcar der Spiegelsaal des Schlosses zu Versailles, das einst Frank-reichs mchtigster König in einer Zeit der tiefsten Ohnmacht und Zerrissen-heit Deutschlands gebaut hatte. Ein Gottesdienst leitete sie ein. Dann richtete der König einige Worte an die Versammlung und forderte darauf den Bundeskanzler Graf Bismarck auf, die Proklamation zu verlesen. Darin versprach der neue Kaiser, in deutscher Treue die Rechte des Reichs und seiner Glieder zu schtzen, den Frieden zu wahren, die Unabhngigkeit Deutschlands, gesttzt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu verteidigen"; er bat Gott, er mge ihm und seinen Nachfolgern verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Darauf brachte der Groherzog von Baden das erste Hoch auf den neuen deutschen Kaiser aus. Am 17. Mrz zog Kaiser Wilhelm in seiner jubelnden Hauptstadt ein. Wenige Tage spter erffnete er den ersten deutschen Reichstag. Den Kronprinzen Albert von Sachsen ernannte er zum Generalfeldmarschall; den Grafen Bismarck erhob er in den Frstenstand. Frankfurt" 2lm 10. Mai wurde zu Frankfurt am Main von Bismarck und Jules ^avre, dem Bevollmchtigten Frankreichs, der endgltige Friede abgeschlossen. Bis zur Bezahlung der Kriegskosten blieb ein Teil Frank-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer