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1. Preußischer Kinderfreund - S. 50

1876 - Königsberg : Bon
50 dass die armen Leute ihn mit Zuversicht erwarten würden, und wollte sie nicht vergeblich harren lassen. Er bat also seinen. Nachbar, einen wackern Landmann, der Familie das für sie Bestimmte zu überbringen. Dieser war sogleich bereit, und der General lieh ihm noch zur Erleichterung des Auftrages das Pferd, welches er gewöhnlich selbst ritt. — Der Landmann richtete zwar seinen Auftrag richtig aus, kam aber sehr spät wieder, und als er den General erblickte, war sein erstes Wort: „Das Pferd mag ich in meinem Leben nicht wieder reiten, wenn Sie mir nicht auch Ihren Geldbeutel mitgeben“. — Ver- wundert fragte der General, was er damit meinte, und erhielt zur Antwort: „So oft mir auf der Strasse ein armer Mann begegnete, den Hut hinhielt und um ein Almosen bat, stand das Pferd still und war nicht von der Stelle zu bringen, bis der Bittende Etwas erhalten hatte. Zum Unglücke bestand aber meine ganze Baarschaft in zwei kleinen Geldstücken. Nachdem ich diese ausgetheilt hatte, musste ich mich, so leid mirs that, stellen, als würfe ich den armen Leuten Etwas in den Hut, um nur das Pferd zu befriedigen“. — Das Pferd hatte sich also, da sein wohlthätiger Herr bei keinem Menschen vor- überritt, der ihm mit bittender Gebärde nahte, nach und nach daran gewöhnt, so lange still zu stehen, bis derselbe den Arm ausstreckte, welche Bewegung nöthig ist, um Jemandem vom Pferde herab Etwas zu reichen. psennigmagazin für Kiujer. 82. Eine schöne Geschichte von einem Hirtenknaben, -er durch seine Höflichkeit zu hohen Ehren gelangt ist. Bei einem Dorfe in der Markgrasschaft Ankona lebten ein Paar arme Bauersleute, die hatten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar einen guten Verstand, weil er aber sehr arm war, musste er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Eltern immer angehalten, gegen Jedermann gefällig, zuvorkommend und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schweinehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Wegweiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sagten die andern Knaben mit ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht'/' Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. ^ Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Kna- den einen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung seiner Eltern in seinen ^rden aufgenommen. . Felix studirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der getchr-
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