Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Preußischer Kinderfreund - S. 120

1876 - Königsberg : Bon
— • 120 welche andere Thiere fangen und fressen, haben sechs und mehr spitzige Vorderzähne, dann Eckzähne auf beiden Seiten und hinter diesen zahlreiche Stockzähne. Wenn ihr nun das Gebiss eines Maulwurfs betrachtet, so werdet ihr finden, er hat in der obern Kinnlade sechs und in der untern acht spitzige Vorderzähne und hinter denselben Eck- zähne auf allen vier Seiten und daraus folgt: Er ist kein Thier, das an Pflanzen nagt, sondern ein kleines Raubthier, das andere Thiere frisst. Zweitens, wenn ihr einem getödteten Maulwurfe den Bauch auf- schneidet und in den Magen schaut. Denn was er frisst, muss er im Magen haben. Nun werdet ihr, wenn ihr die Probe machen wollt, nie Wurzelfasern oder so etwas in dem Magen des Maulwurfes fin- den, aber immer die Häute von Engerlingen, Regenwürmern und an- derm Ungeziefer, das unter der Erde lebt. Wie sieht's jetzt aus? Wenn ihr also den Maulwurf recht fleißig verfolgt, so thut ihr euch selbst den größten Schaden und den Engerlingen den größten Gefallen. Da können sie alsdann ohne Gefahr eure Wiesen und Felder verwüsten, wachsen und gedeihen, und im Frühjahre kommt alsdann der Maikäfer, frisst euch die Bäume kahl wie Besenreis, und bringt euch zur Vergeltung auch des Kuckuks Dank und Lohn. So sieht's aus. $eíei. 194. Liebet eure Feinde. In einem Walde des westlichen Russland's lebte noch vor kurzer Zeit ein wackerer Förster mit seinem jungen Weibe, zweien holden Kindern und einigen Jägerburschen in glücklicher Abgeschiedenheit. Auch zu ihnen war indess schon die Kunde von den traurigen Ver- heerungen gekommen, welche die Cholera in den östlichen Theilen des Landes anrichtete, und wie sie immer nach Westen vordränge. Schon hatte deßhalb der Förster in der nächsten Stadt sich Verhaltungsregeln geben lassen, auch einige Arzneien eingekauft, als eines Nachmittags ein Jägerbursche die Botschaft bringt, dass in dem nächsten, eine Meile entfernten Dorfe die Cholera in ihrer ganzen Furchtbarkeit ausgebrochen, und bereits eine Menge Bewohner der Krankheit erlegen sei. Schnell be- schließt nun der kleine Familienrath, jede Verbindung mit dem angesteckten Dorfe auf's strengste zu meiden, und auf die Annäherung jedes Fremden ein wachsames Auge zu haben. So kommt der Abend. Die Mutter bettet ihre Kleinen zur nächtlichen Ruhe und rückt sich einen Sessel an die Seite des Gatten, um am knisternden Kaminfeuer mit ihm noch manche häus- liche Sorge zu besprechen. Da schlagen die Hunde an, und der eintretende Jäger meldet: „Draußen ist der Müller aus dem benachbarten Dorfe; er fliehe, so spricht er, vor der grässlichen Seuche und bitte um schützendes Obdach. Bleich und verstört sieht er aus, ganz unheimlich wird mir in
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer