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1. Preußischer Kinderfreund - S. 214

1876 - Königsberg : Bon
214 Das Land ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Norden erhebt sich der Libanon (der weiße Berg); sein Gipfel, 10,000 Fuß, ist mit der Schnee- decke des ewigen Winters umgeben. Die heilige Schrift preiset die herrlichen Cedern des Libanon, von welchen jetzt nur noch wenige Hunderte vorhanden sind. Gegen Osten fällt das Gebirge nach Syrien in ein weites fruchtbares Thal ab. Jenseit des Thales erhebt sich steil der Antilibanon; die höchste Spitze derselben ist Hermon. Am südlichen Abhange des Libanon liegt: 1) Galiläa. Es ist die nördlichste Landschaft des heiligen Landes, das Gebiet der Stämme Ässer, Naphtali, Sebulon, Dan und war der Lieblingsaufenthalt des Heilands (Matth. 4, 16. 17.) Sie fällt steil zum Jordan und dem See Genezareth, und im Süden zur Ebene Jes- reel ab, hat liebliche, fruchtbare Thäler, in denen Nussbäume, Palmen, Feig- gen und der Weinstock die schönsten Früchte trugen, daneben kühne Berg- formen, kräftige Wälder, den Hermon im Norden zum Schlussstein. Auf dem Rande gegen den See zu zeigt man den Berg der Seligkeiten, auf dem die Bergpredigt gehalten sein soll; am Südrande tritt der frei stehende Tabor hervor, ein schöner Berg von blendendem Kreidekalk mit rauschender Waldung und reizender Aussicht, ein wahrer „Hochaltar der Natur." Die Sage bezeichnet ihn als den Berg der Verklärung des Herrn. Am Bergabhange, rings von grünen Höhen umgeben in lieblicher Abgeschie- denheit von allen Verkehr mit irdischem Getümmel, liegt Nazareth, jetzt Nasra. Nahe bei der Stadt unter schattigen Olivenbäumen entspringt die schöne Quelle der Jungfrau. Kana und Nain (die Freundliche) sind noch als Dörfer vorhanden. — Im Süden von Galiläa erstreckt sich die vom Kison durchströmte Ebene von Jesreel, das alte Stammgebiet Jsaschar. Hier sindet man die üppigsten Gersten- und Weizenfelder und die fleißigste Zucht der Baumwollenstaude. Diese fruchtbare Niederung, die sich in einer Ausdehnung von 8 Stunden Länge und 4 Stunden Breite nach Westen hinab zieht, war meist das Schlachtfeld kriegerischer Entscheidungen. Da er- focht auch Barak den von Deborah besungenen Sieg. (Richt. 4 u. 5.) In den Bergen vor Gilboa, östlich dieser (^bene, fanden Saul und Jona- than den Tod. An der entgegengesetzten Seite wohnte Ah ab mit seinem ränkevollen Weibe Jsebel in der prächtigen Königsstadt Jesreel. Ihr schreiendes Unrecht gegennabath, so wie das darauf folgende Wehe mahnen alle Zeiten an den Spruch. „Jedem das Seine." — Am Ausgange der Ebene Jesreel, südlich von der Mündung des Kison, ragt wie eine Warte der Berg Carmel in das Meer hinaus. Auf dem Gipfel stritt Elias, der Prophet Gottes, mit den Baalspfasfen und sah nach langer Dürre eine Wolke wie eines Mannes Hand aus dem Meere aufsteigen. In den zahl- reichen Klüften und Höhlen des Berges fanden Verfolgte von jeher Zuflucht. In der Gegenwart dienen sie fleißigen Anbauern zu Herbergen und Stal- lungen, und in den Siedeleien der Karmelitermönche finden Fremde gastliche Aufnahme. Der guellenreiche Berg erhebt sich 1500 Fuß und ist fast bis zum Gipfel herrlich angebaut. Das hohe Haupt schmücken Laub- und Na- delholz, an seinem Fuße erfreuen Obst- und Lorbeerbäume und den ganzen Wald zieren schönste Blumen. 2) Samaria. Im Süden der Jesreel erhebt sich die Landschaft Samaria. Die durchlaufenden Berge nennt man zusammen das Gebirge Ephraim. Auch hier erfreuen reich bewässerte, trefflich angebaute, mit
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