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1. Preußischer Kinderfreund - S. 254

1876 - Königsberg : Bon
254 Am 18. April 1417 fand die feierliche Belehnung zu Kostnitz Statt. „Und an demselben Tage Früh," so erzählt ein Chronist, „da ritten durch die Stadt alle Posauner und Pfeifer, des Burggrafen Diener und viel Volks aller Herren und führten zwei köstliche Ritter auf Rossen, der eine ein Panier mit dem Wappen der Mark Brandenburg, der andere des Burggrafen Schild von Nürnberg und kamen vor des Burggrafen Herberge; da sammelten sich alle Fürsten, Herzoge, Grafen, Ritter, Freie und Knechte, und Jeglicher, ob Herr oder Knecht, erhielt ein Stecken mit rothem wollenen Fähnlein in die Hand, und ritten Alle mit dem Burggrafen zu des Kaisers Haus. Dieser saß auf dem Throne, eine Krone von eitlem Golde auf dem Haupte, zu seinen Seiten zwei Cardinäle, hinter diesen Bischöfe, Herzöge, Fürsten und Ritter." Friedrich stieg mit den beiden Panierträgern die Stufen des Throns hinauf und hörten alle drei knieend vom Kanzler die Urkunde vorlesen, „dass der Kaiser die Mark Brandenburg und die Kurwürde den Burggrafen von Hohenzollern erblich hiermit verleihe." Der Kurfürst schwur nun dem Kaiser Treue und empfing aus den Händen desselben Scepter und Apfel als Herrscher-Insignien, so wie die Banner von Brandenburg und Nürnberg. Alle Fürsten und Edle, Geistliche und Bürger priesen die Wahl des Kaisers. Nach Ferd. Schmidt und Schurig. 25. Dr. Martin Luther, der große Reformator. 1. Luthers Geburt und Jugend. Den 10. November des Jahres 1483 ist Martin Luther in der Stadt Eisleben geboren und am folgenden Tage christlich getauft worden. Sein Vater war ein Bergmann in dem Städtchen Mansfeld. Allhier musste er sein Brot mit schwerer Arbeit verdienen. Die Mutter half ihm treulich; oft hat sie das Holz auf dem Rücken aus dem Walde hereingeholt. Nachher aber segnete Gott ihre Arbeit und bescheerte ihnen in Mansfeld zwei Schmelz- öfen. Auch wurde der rechtschaffene Hans Luther Rathsherr in Mans- feld, und seine Frau war fromm und fleißig im Gebet. '.Der kleine Mar- tin wurde streng erzogen, so dass er gar schüchtern wurde. Er sagt selber: „Mein Vater stäubte mich einmal sehr, dass ich ihn floh, bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Frühzeitig schickten ihn seine Eltern in die Schule. Manch- mal trug ihn sein Vater auf den Armen dahin. Und weil er fleißig und schnell lernte, sollte er einmal ein gelehrter Mann werden. Von seinem 14 Jahre an besuchte er darum gelehrte Schulen in Magdeburg und Ei- senach. Er liebte die Musik, blies die Flöte und verstand die Laute zu spielen. „Wer Musikam nicht lieb hat, den sehe ich nicht an" sagte er und sang, da er eine gute Stimme hatte, nach altem Brauch mit andern Chor- schülern vor den Häusern wohlhabender Leute fromme Lieder. Dafür erhielten sie kleine Geschenke. Eine fromme Wittwe hatte gesehen, wie schön und an- dächtig Martin sang, sie gewann ihn lieb und nahm ihn in ihr Haus und an ihren Tisch. Auf der hohen Schule zu Erfurt fand er einst in der Bücherei die ganze heilige Schrift. Bisher hatte er nur einzelne Stücke daraus kennen gelernt; nun hatte er den ganzen Schatz. Das war eine Freude für ihn. Mit großem Eifer las er nun in dem lieben Bibelbuche. Er stiesi zuerst auf die Geschichte von Hanna und Samuel, die er bisher noch nicht gekannt hatte. Der fromme Samuel gewann sein ganzes Herz. Er
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