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1. Preußischer Kinderfreund - S. 310

1876 - Königsberg : Bon
310 schien um die Feierabendzeit Ziethen mit seiner ganzen Reiterei unter den Vortruppen seines Fußvolks, nahm den Franzosen das Dorf Papelotte und verband die Kampflinien Bülow's und der Engländer. Gegen diese richtete Napoleon nun den letzten furchtbarsten Stoß. 12 Bataillone seiner alten Garde unter Ney drangen unaufhaltsam vor, und wie furchtbar auch das englische Geschütz- und Gewehrfeuer ihre Reihen zerriss, sie schritten vorwärts bis an den Höhenrand zum Kampfe Mann gegen Mann. In diesem dro- henden Augenblicke eilte Ziethen herbei und schmetterte mit 24 Geschützen in den Feind. Allseitigem Sturm erliegend, gerieth die Garde in Unordnung und Flucht. Vier Batailloue ziehen sich geschloffen zurück, kommen in das Geschützfeuer Bülows, werden umzingelt, und man ruft ihnen zu, sich zu ergeben: „Die Garde stirbt, sie ergiebt sich nicht!" schallt es aus ihrer Mitte. Und die Garde starb. Das war das erhabenste Schaustück des Blutfeldes. In Vierecken standen die gestorbenen Helden, die vordem Reihen angelehnt an die hinter ihnen Gesunkenen, im Tode noch aufrecht. Das Auge war erloschen, aber das Haupt im Schmucke der Bärenkappe noch emporgerichtet. Die Schlacht war entschieden, unser der Sieg, und die Siegesfeier über- aus herrlich. Das Vorgehen der vereinigten Heere war allgemein: hundert tausend Mann in einem weiten Bogen bewegten sich durch das Thal, und niit ihnen wälzte sich in immer gleicher Macht das wogende Hurrah über die Wahlstatt, als wollte es zum dauernden Siegesmal sich thürmen. Tau- sende von Hörnern und Trompeten schmetterten ihr Vorwärts dazwischen und die Trommeln lärmten den Sturmschritt. Dieses Andringen brachte in die Franzosen allgemeines Entsetzen: „Rette wer sich kann!" hieß es, und die wildeste Flucht trat ein. Es begann schon zu dunkeln, als die beiden Feldherren, Wellington und Blücher, durch „unmuthige Gunst" bei Belle-Alliance zusammen- trafen, sich die Hände reichten und gegenseitig als Sieger begrüßten. Der alte' Heldengreis Blücher befahl, den letzten Hauch von Mann und Pferd daran zu setzen, um den Feind nicht zum Stehen kommen zu lassen. „Wir haben gezeigt, wie man siegt, nun wollen wir auch zeigen, wie man verfolgen muss," sagte Gneisenau und nahm das Werk in seine Hand. Der Mond leuchtete dazu in völliger Klarheit. Der Schreck jagte dem Feinde noch vor Genappe sein sämmtliches Geschütz ab; kaum rettete sich Napoleon, — Wa- gen, Hut, Degen, Orden und Kleinodien zurücklassend. — In Blüchers Tagesbefehl an das Heer hieß es: „Empfanget meinen Dank, ihr unüber- trefflichen Soldaten! So lange es Geschichte giebt, wird sie euer gedenken. Auf euch ruht mit Sicherheit das Glück eures Königs und seines Hauses. Nie wird Preußen untergehen, wenn eure Söhne und Enkel euch gleichen." Napoleon dankte ab. Eine Freistätte suchend, fiel er in die Hände der Engländer und starb auf dem Felseneilande St. Helena (am 4. Mai 1821). Hahn. Varnhagen. Schmidt. 50. Blüchers Gedächtniss. Ich hab' einen wüthigen Reiter gekannt; Er ritt in den Schlachten wohl immer Der wusste sein Ross zu regieren: , vorauf! Er schwang seine Klinge mit mächtiger „Hurrah!" sonefer, „frischauf, frischauf! Hand; Wir fechten für König und Vaterland! ' Er wusste die Schaaren zu führen. Den wüthigen Reiter, den hab'ich gekannt.
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