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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 89

1908 - Altenburg : Bonde
89 — durch, den Bergwald ; der Regen rann ans sie nieder, und der Wind trocknete ihnen die durchnässten Kleider. Am vierten Morgen zogen sie hei dem hölzernen Turmgerüst vorüber, welches an der Landesmark der Thüringe gezimmert war ; erstaunt sah der Wächter, der im Hofe daneben wohnte und sonst wenig um reisende Haufen zu sorgen hatte, auf die Fahrenden; diese aber riefen ihm laute Grüsse zu, denn er war, obgleich nur ein einsamer Waldmann, der letzte ihres Volkes. Von da durch- fuhren sie eine Stunde die Grenzwildnis, unfruchtbare Kies- höhen mit knorrigen Kiefern, wo niemals ein Siedler einen Hof gebaut hatte und selten der Schlag einer Axt erklungen war,, denn unheimlich lag der Strich, und schädliche Geister fuhren,, wie man sagte, die Grenze entlang, weil sie ausgeschlossen waren von dem Boden, den gute Volksgötter für die sesshaften Männer behüteten. Aber jenseit des Kieferwaldes sahen die Siedler von der Höhe freudig in ein weites Tal, das mit an- sehnlichen Hügeln und dichtem Laubwald eingefasst war. Dort zog sich in gewundenem Lauf der Idisbach durch die Wiesen, und am Fuss der Anhöhe lagen Höfe und geteiltes Ackerland. Lustig schien die Sonne über das helle Grün und das sprossende Laub; die Rosse schnoben, als sie die frische Talluft witterten, und die Rinder brüllten der Weide entgegen. Die Wanderer aber hoben die Arme flehend zu der Göttin auf, welche über dem Tal waltete und die Leben der Männer wohl zu behüten vermochte, wenn sie ihr lieb wurden. Freytag. 81. Tic Cimbern und Teutonen. Im Jahre 113 vor Christi Geburt ward in der Stadt Rom die Kunde erzählt: In den steirischen Alpen steht ein Volk von Riesen und schüttelt die Waffen; es sind ihrer dreimalhunderttausend mit trutzigen Angen, so blau wie der welsche Himmel; Cimbern heißen sie sich- selber; weither von Mitternacht, wo es nie Frühling wird, sind sie gekommen; dort hat das Meer ihr Land verschlungen, und jetzt gelüstet es sie nach dem schönen Italien. Da war in Rom große Besorgnis, und in Eile führte ein Feldherr ein Heer gegen die Cimbern; er traf sie im heutigen Steiermark. Sie ließen ihm aber durch Gesandte sagen: „Wir sind nicht gekommen, um mit dir zu streiten; nach dem Lande Gallien wollen wir ziehen, drum laß uns ehrlich Frieden halten und gib uns Wegweiser." Der Römer versprachs, doch gab er ihnen falsche Führer und überfiel das fremde Volk in der Nacht, da es.
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