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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 106

1908 - Altenburg : Bonde
106 Wie hätte der Langobardenkönig einem solchen Feinde widerstehen können? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mönch in ein Kloster. Das langobardische Reich aber vereinigte er mit dem fränkischen. Andrü. 91. Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt. 1. Als Kaiser Karl zur Schule kam und wollte visitieren, da prüft' er scharf das kleine Volk, ihr Schreiben, Buchstabieren, ihr Vaterunser, Einmaleins und was man lernte mehr; zum Schlüsse rief die Majestät die Schüler um sich her. 2. Gleich wie der Hirte schied er da die Böcke von den Schafen; zu seiner Rechten hieß er stehn die Fleißigen, die Braven. Da stand im groben Linnenkleid manch schlichtes Bürgerkind, manch Söhnlein eines armen Knechts von Kaisers Hofgesind. 3. Dann rief er mit gestrengem Blick die Faulen her, die Böcke, und wies sie mit erhobner Hand zur Linken in die Ecke. Da stand im pelzverbrämten Rock manch feiner Herrensohn, manch ungezogenes Mutterkind, manch junger Reichsbaron. 4. Da sprach nach rechts der Kaiseck mild: „Habt Dank, ihr frommen Knaben, ihr sollt an mir den gnädgen Herrn, den gütgen Vater haben; und ob ihr armer Leute Kind und Knechtessöhne seid, in meinem Reiche gilt der Mann und nicht des Mannes Kleid!" 5. Dann blitzck sein Blick zur Linken hin, wie Donner klang sein Tadel: .„Ihr Taugenichtse, bessert euch, ihr schändet euren Adel! Ihr feinen Püppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht, ich frage nach des Manns Verdienst, nach seinem Namen nicht 6. Da sah man manches Kinderaug in frohem Glanze leuchten und manches still zu Boden sehn und manches still sich feuchten. Und als man aus der Schule kam, da wurde viel erzählt, wen heute Kaiser Karl gelobt, und wen er ausgeschmält. 7. Und wie's der große Kaiser hielt, so soll mans allzeit hakten im Schulhaus mit dem kleinen Volk, im Staate mit den Alten: Den Platz nach Kunst und nicht nach Gunst, den Stand nach dem Verstand, so steht es in der Schule wohl und gut im Vaierlaud. v. Gerok.
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