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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 121

1908 - Altenburg : Bonde
121 Teil des Landes war königlicher Besitz, sogen. Krougut, und die Könige verliehen dies zum Teil an Bistümer und Abteien oder belehnten damit auch weltliche Herren, die Gaugrafen und andere Beamte, vor allem wohl kaiserliche Vögte. Wie vom König Heinrich I. in Thüringen und Sachsen zuerst befestigte Plätze, Burgen, angelegt wurden, so ent- stand nun bald auch an der Saale, Elster, Mulde und Elbe eine Reihe von Burgen als Sitze der adligen Herren, meist hoch und fest gelegen (mit Namen auf berg, bürg, eck, fels, stein). 4. In den langen Kriegen war das Land verödet und ein großer Teil der Einwohner umgekommen. Darum begann man, Scharen deutscher Bauern ins Land zu ziehen, und verteilte an sie das noch ungerodete und unbebaute Land, damit sie es gegen Zins an ihre Herren bestellten. Damals verließen Tausende ihre Heimat, in der sie unter dem Druck schwerer Lasten seufzten, um sich in den eroberten Ländern des Ostens anzusiedeln, wo sie ein besseres Los erhofften. So wurden auch in unserm Lande von deutschen Ansiedlern die Wälder ausgereutet, und es entstanden zwischen den sorbischen Orten neue Dörfer mit deutschen Namen auf grün (wie Langgrün), reuth (wie Ullers- reuth), roda (wie Zeulenroda), dorf (wie Wernsdorf, Rüdersdorf) in großer Zahl. 5. So gab es eine doppelte Bevölkerung im Lande, sorbische und deutsche; die Sorben, durch die Unterjochung und den Druck der deutschen Herrschaft erbittert, standen den deutschen Eindringlingen feindselig gegenüber, wenn sie auch ihren Haß nicht äußern durften. Eine Verschmelzung konnte nur allmählich geschehen und hat sich ' tat- sächlich erst in Jahrhunderten vollzogen. Sie war nur möglich, wenn die Sorben Christen wurden, und so war ihre Deutschmachung von ihrer Bekehrung zum Christentum abhängig. Aber selbstverständlich hielten sie in ihrer Verbitterung an ihrem väterlichen Götterdienst nur um so zäher fest und wiesen den Christenglauben hartnäckig zurück. Für ihre Bekehrung scheint auch lange Zeit nichts Sonderliches ge- schehen zu sein. Kaiser Otto I., dem die Bekehrung der eroberten Slavenlande sehr am Herzen lag und der deshalb mehrere Bistümer und vor allem das Erzbistum Magdeburg für dieselben gründete, stiftete 968 für das Osterland das Bistum Zeitz, dem die Mission unter den Heiden zur Aufgabe gemacht wurde; es wurde später wegen der Einfälle der feindseligen heidnischen Sorben nach Naumburg ver- legt. Viel geschah jedoch von daher zunächst noch nicht. Selbst die angesiedelten Deutschen scheinen lange nur hie und da Kapellen gehabt zu haben, welche von umherreisenden Geistlichen bedient wurden, und
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