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1908 -
Altenburg
: Bonde
- Autor: Jungandreas, R., Runkwitz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Iv. Bilder Ñus der Natur
19v. Die Pflege -es Goldfischchens.
Bei der Pflege des Goldfischchens ist besonders die Versorgung
mit Wasser sehr wichtig. Der Fisch atmet fortwährend mit seinen
Kiemen die Luft ein, die sich im Wasser befindet. Zugleich sondert er
aus einer Reihe Drüsen, die längs der Seiten des Körpers liegen,
Schleim aus, der seine Schuppen geschmeidig erhält. Durch denselben
wird aber das Wasser trübe und muß deshalb durch frisches ersetzt
werden; im Sommer muß man es einen Tag um den andern erneuern,
im Herbst und Frühjahr wenigstens jede Woche einmal, und im Winter-
ist es nur alle zehn bis zwölf Tage nötig. Am besten geschieht das
Ablassen des alten Wassers durch einen Heber und das Zufüllen mittels
einer Gießkanne mit Brause. Letzteres gewährt den Vorteil, daß das
Wasser reichlich Luft beigemischt erhält, die für das Wohlbefinden der
Fische von Wichtigkeit ist.
Hält man das Goldfischchen in größeren Wassergefäßen mit Wasser-
pflanzen und andern Wassertieren zusammen, so kann das Wechseln des
Wassers noch länger ausgesetzt werden.
Wenig Mühe macht die Beschaffung der Nahrung. Das beste
Futter für die Fische sind Würmer, Insektenlarven (Ameisenpuppen),
auch wohl etwas feingeschnittenes Rindfleisch. Brot eignet sich nicht
gut zur gewöhnlichen Fütterung. Es bekommt den Tierchen wegen
seines Säuregehalts schlecht und macht das Wasser schleimig und un-
gesund. Besser sind noch die gewöhnlichen weißen Oblaten zum Füttern.
Wer es versteht, seinen Goldfisch gut zu pflegeu, der wird auch
die Freude haben, zu sehen, wie zutraulich er durch den Umgang mit
Menschen wird. Dann richtet er beim Herannahen seines Pflegers die
großen, schwarzen, gelbumränderten Augen nach diesem und bewegt leb-
haft den Schwanz, das einzige Zeichen allerdings, durch welches der
stumme Fisch Freude oder Verlangen nach Futter auszudrücken vermag.
Nach Wagner. (Steeger u. Wohlrabe.)