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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 307

1908 - Altenburg : Bonde
807 aus. Der müde Wandrer eilt freudig zu ihr, in ihrem Schatten findet er süße Ruhe. Hoch in den Zweigen singt der Vögel Chor ihm das Schlummerlied. Den Stamm der ausgewachsenen Eiche können mehrere Männer kaum umfassen. Er erreicht einen Umfang von 8 m. Un- zählbare schön geschweifte Blätter bilden seine große grüne Krone. Grüne Blütenkätzchen und rötliche Spitzchen hängen im Frühjahr da- zwischen und im Herbste viele niedliche Eicheln, die in kleinen Näpfchen sitzen. Ihre dicke, rissige Rinde bietet die Eiche dem Moos als Nahrung dar. Es hängt in schönen grünen Büscheln an den Ästen, und wie ein weicher seidener Mantel schmiegt es sich um den Stamm. Die Flechten hängen in langen weißen Bärten von den Zweigen. 2. Und welche Menge von Tieren Pflegt die Eiche! Schnecken kriechen langsam empor, um von dem frischen Laube zu speisen. Unten lauert die Blindschleiche auf sie, um sie zu verspeisen, wenn sie gesättigt herabsteigen. Kleine Gallwespen laufen auf den Blättern hin und her und bohren mit ihrem feinen Stachel ein kleines Loch hinein. Ein winziges Ei kommt dann ins grüne Blatt, der Saft strömt hinzu, und ein runder Gallapfel bildet sich. In ihm leben die Würmchen, die aus den Eiern krochen, bis sie groß genug sind und wieder kleine Gall- wespen werden. Marienkäferchen und Florfliegen geben dem Eichbaum ihre Eier in Verwahrung. Sie wissen schon, daß ihre Jungen auf dem Baume reiche Nahrung finden. Eine Menge verschiedener Raupen zehren von dem Laube und puppen sich am Eichenstamme ein. Schöne Eichenschmetterlinge kriechen aus ihnen hervor. Die Eiche ist ihr Vater- land und ihr Ernährer. Maikäfer schmausen hier, Hirschkäfer zerreißen mit ihrem zackigen Geweih die jungen Zweige und trinken ihren Saft. Der Laubfrosch verbirgt sich zwischen den grünen Blättern. Der Specht kommt und klopft an den Stamm und zieht die fliehenden Würmer ans Tageslicht. Sind die Eicheln reif, so halten Nuß- und Eichelhäher mit schönen blauen Flügelfedern ihre Ernte. Eichhörnchen bauen zwischen den breiten Zweigen ihr Haus und sammeln ihren Winter- vorrat. Die Holztaube hat nicht weit davon ihr Nest und führt ihre Jungen auf dem Aste aus. Der Marder späht nach Eiern, der Kuckuck sucht nach Raupen, und die Eule umschwebt zur Nachtzeit den Stamm und forscht nach einem Vöglein. 3. Auch den Menschen erweist sich die Eiche gar nützlich. Ihren Überfluß von dürren Ästen wirft sie den armen Leuten herab. Ein Mütterchen sucht die Eicheln unter dem Baume sorgsam zusammen; es will Eichelkaffee kochew für das kranke Kind, das davon gesund wird. Der Apotheker sucht die Galläpfel auf den Blättern, macht schwarze 20*
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