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1908 -
Altenburg
: Bonde
- Autor: Jungandreas, R., Runkwitz, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Tinte daraus oder braucht sie auch zur Arznei. Die Rinde schält mau
nach Ausbruch der Blätter ab; sie wird getrocknet und gemahlen,
heißt dann Lohe und dient zum Gerben des Leders. Das Holz be-
kommt der Zimmermann; er schlügt mächtige Eichenpfähle in den
sumpfigen Boden und baut darauf das schöne hohe Haus. Ganze große
Städte samt den Kirchen und Türmen sind auf Eichenpfählen aufge-
baut. Am Meeresufer fertigen die Menschen aus Eichenholz starke
Dämme, welche das Land vor Überschwemmung schützen. Da zimmern
sie große Schiffe daraus, die fahren in ferne Länder und bringen Kaffee
und Zucker, Schokolade und Tee nach Hause.
4. Die Eiche ist erst nach 200 Jahren ganz ausgewachsen und
wird über 500 Jahr alt. So ein Baum kann also viel erleben und
hält so manchen Sturm aus. Endlich aber zerschmettert auch ihn ein
Blitzstrahl, oder ein heftiger Windstoß bricht den stolzen Baum, der
sich nicht beugen will, wenn er nicht schon früher von der Menschen-
hand gefällt worden ist. Nach Wagner.
209. Der Fuchs.
1. Der Fuclis ist ein vollendeter Spitzbube und Räuber,
Seine Jagd gilt allem möglichen Getier, von dem jungen oder
kranken Reh an bis zum Käfer herab. Er ist aber auch zum
Räuber ausgerüstet wie kaum ein anderes Tier bei uns. Das
zeigt uns vor allem sein scharfes Gebiss. Mit einem Ruck
heisst er dem Hahn den Hals ab. Sein Gehör ist so scharf,
dass er schon auf hundert Schritt die Maus piepen oder im
Laube rascheln hört, und Mäuse sind seine Hauptspeise. An
manchen Tagen frisst er zwei bis drei Dutzend. Sein Auge
sieht gleich dem Auge der Katze auch im Dunkeln vorzüglich.
Daher jagt er auch gern des Nachts, wo ihn niemand sieht.
Dann schleicht er oft an den Hecken des Dorfes entlang. Er
kennt die Gegend, von woher sein scharfes Gehör die Enten hat
schnattern und die Hühner gackern hören. Seine feine Nase
führt ihn leicht und sicher zu dem Hühner- oder Gänsestall.
Hier würgt er alles ohne Unterschied. Er heisst den Gänsen
und Hühnern den Hals ab, schleppt sie Stück für Stück fort
und verscharrt sie in einem Versteck, um sie dann in den
nächsten Tagen zu verspeisen. Im Herbst kommt er auch in
den Garten und sucht sich Äpfel, Birnen und Weintrauben. —
Seine Beine sind dünn, fast zierlich, aber doch sehr kräftig.