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1. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 328

1908 - Altenburg : Bonde
328 zappelnde Beute. Diese wendet und dreht er mehrfach herum. Hat er sie endlich am Schwänze gefaßt, so schlägt er sie so lange gegen einen Baumstamm, einen Stein, bis sie halb oder ganz tot ist. Jetzt wirst er sie loie einen Ball in die Höhe, fängt sie und würgt sie, den Kopf voran, ganz hinunter. Von Magenkrampf und Magendrücken weiß der Eisvogel nichts; aber Gräten und Schuppen kann auch der beste Magen nicht verdauen; diese speit er in rundlichen Klumpen Wieder- aus. Zur Zeit des Hungers müssen wohl auch Wasserjungfern, Käfer und Spinnen als Speise herhalten. Am schlechtesten ist es im Winter um seine Küche bestellt; oft ist da Schmalhans sein Koch, so eifrig er auch die Eislöcher aufsucht und an ihnen den Fischen auflauert. Viele Mühe macht dem Eisvogel die Anlage des N e st e s. Schön, meint er, brauche dasselbe nicht zu sein, wenn es nur sicher ist. An einer steil abfallenden, ganz glatten Stelle der Uferwand arbeitet der Vogel, der nicht viel größer ist als die Lerche, mit seinem starken Schnabel ein Loch fast von der Länge eines Mannesarmes in die Erde hinein. Die losgehackte Erde scharrt er mit seinen schwachen Beinen rückwärts, bis sie aus der abschüssigen Röhre von selbst ins Wasser rollt. Ehe er anfängt, hat er und zwar besser oft als sein Nachbar, der Müller, die Natur des Flusses studiert; er weiß genau, wie hoch auch bei Überschwemmungen das Wasser zu steigen Pflegt, und legt noch ein gut Stück höher, als der höchste Wasserstand ist, den Eingang an. Das Loch steigt von unten nach oben und hat zu beiden Seiten kleine Rinnen. In der finstern Höhle, in welche am hinteren Ende der Gang ausläuft, legt das Weibchen die fünf bis sieben glänzend weißen Eier auf eine Unterlage, die aus den ausgespienen Gräten und Schuppen der verzehrten Fischchen besteht. Obwohl der Eisvogel wegen seiner Nahrung seht Freund der Fischer ist, so sollte er doch deshalb nicht erbarmungslos vertilgt werden, denn er bildet die herrlichste Zierde unserer heimischen Gewässer. Nach Runkwitz. 222. Fluß und Teich im Winter. 1. Der Winter ist ein gewaltiger Herrscher und führt ein gar strenges Regiment. Er überwältigt die ganze Natur. Das Erdreich wird felsen- hart, und selbst das bewegsame Wasser muß still stehen. Auch manches Leben fällt dem gestrengen Herrn zum Opfer, wenn es sich nicht in die Wohnung der Menschen oder in die Tiefen der Erde und die Ge- wässer vor ihm birgt. Wohl legt er dem Strome Fesseln an, aber auf den Grund der Gewässer sann der rauhe Herrscher trotz all seiner Macht nicht dringen.
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