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1. Theil 2 = (6. Schulj.) - S. 56

1876 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
56 Leben ein Ende. Die Grenadiere aber begruben ihn wie einen Helden, bedeckten ihm das Haupt mit seinem Hute und trugen ihn auf einer schwarz ausgeschlagenen Bahre in die Kirche zu St. Michael. Hier wurde die Leiche ausgestellt, und Grenadiere hielten die Ehrenwache dabei. Darauf wurde sie zur Erde bestattet. Der Ort seines Todes aber ist seinen Landsleuten heilig, und in jeglicher Hütte durch das ganze Land hängt sein Bildniß; denn er ist der Tell der Tiroler. Burkhardt. 32. Andreas Hoser's Tod. (20. Febr. 1810.) 1. Zu Mantua iu Banden der treue Hofer war, in Mantua zum Tode führt ihn der Feinde Schar; es blutete der Brüder Herz, ganz Deutschland, ach, iu Schmach und Schmerz! Mit ihm das Land Tirol! 2. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging mit ruhig festen Schritten, ihm schien der Tod gering; der Tod, den er so manchesmal vom Jselberg geschickt in's Thal im heil'gen Land Tirol. 3. Doch als ans Kerkergittern im festen Mantua die treuen Waffenbrüder die Hand' er strecken sah, da rief er aus: „Gott sei mit euch, mit dem verrathnen deutschen Reich und mit dem Land Tirol!" 4. Dem Tambour will der Wirbel nicht unterm Schlägel vor, als nun Andreas Hofer schritt durch das finstre Thor. Der Sandwirth, noch in Banden frei, dort stand er fest auf der Bastei, der Mann vom Land Tirol. 5. Dort soll er niederknieen; er sprach: „Das thu' ich nit; will sterben, wie ich stehe, will sterben, wie ich stritt, so wie ich steh' auf dieser Schanz'; es leb mein guter Kaiser Franz, mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binde nimmt ihm der Corporal, Andreas Hofer betet allhier zum letztenmal; dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" v. Mosen. 33. Freiherr von Stein. Im wunderlieblichen Lahnthale am Taunus springt beim Städtchen Nassau ein Felskegel vor in's Thal, der trägt die Ruinen der Burgen Nassau und Stein. Dicht an der Stadt aber erhebt sich das geräumige Schloß der Freiherren vom und zum Stein, in welchem Heinrich Friedrich Karl am 25. Okt. 1757 geboren wurde. Der heranwachsende Knabe zeichnete sich durch Lernbegier, leichte Fassungsgabe und edlen Charakter aus, studirte als Jüngling zu Göttingen die Rechtswissenschaft, ward dann Beamter an einem Bergamte und rückte schnell aufwärts, weil seine schöpferische Thätigkeit bald bemerkt und anerkannt wurde. Besonders nahm er sich der hart bedrückten Bauern an, denen er vielfache Erleich- terungen verschaffte. Als ihn der König Friedrich Wilhelm Iii- im Jahre 1804 zum Minister erhob, schaffte er vieles ab, was den Handel und
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