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1. Theil 1 = 5. Schulj. - S. 60

1875 - Leipzig : Siegismund u. Volkening
60 Zuerst zu dem schweren Kampfe tüchtig machen. Daher schloß er zunächst einen neunjährigen Waffenstillstand mit den Ungarn, den er freilich mit einem jährlichen Zins an die Feinde bezahlen mußte. Allein nun hatte er doch für's erste Ruhe vor ihren plündernden Einfällen. Und diese Zeit der Ruhe benutzte er auf's beste. Es fehlte damals in Deutschland noch an festen Plätzen. Die Orte lagen offen da, ohne Mauern, ohne Gräben, niemand konnte beim Eindringen der Feinde seine Habe in Sicher- heit bringen. Daher legte Heinrich jetzt befestigte Städte an; man nannte sie Burgen und ihre Einwohner Bürger. Aber es hielt schwer, Leute zu finden, die in diesen Städten wohnen mochten, denn die Deut- schen liebten von Alters her das Wohnen auf dem Lande und sagten: „Sollen wir uns in's Gefängnis setzen? Die Städte mit ihren engen Mauern sind nichts anders als Gefängnisse." Da befahl Heinrich, die Leute sollten losen, und jeder neunte Mann vom Lande sollte in die Stadt ziehen. In der Stadt aber wurde ein Theil des Ertrages der Felder in Vorrathskammern auf- bewahrt und dem Landmanne in Kriegszeiten eine sichere Zuflucht gewährt. Allmählich blühten diese Städte empor. Die Bürger, welche im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Han- del und allerlei Gewerbe, und so fanden sie hinter ihren Stadt- mauern nicht nur Schutz vor Ge- fahr, sondern gelangten auch nach, und nach zu erhöhtem Wohlstände.. Heinrich aber wollte sein Land nicht bloß durch Festungen vor den Räubereien der Ungarn schützen:, er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegs-- macht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heerwesen und übte feine: Scharen auf's eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, ehe noch der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war, zuerst gegen die Slaven aus. Mitten im Winter rückte er über das Eis gegen ihre Hauptstadt Brennabor (jetzt Brandenburg) an der Havel heran und eroberte sie sammt dem umliegenden Lande. Dann
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