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1. 1 = 5. Schulj. - S. 57

1908 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
57 Allmählich blühten diese Städte empor. Die Burger, welche im Kriege die Waffen zu führen hatten, trieben im Frieden Handel und allerlei Ge- werbe, und so fanden sie hinter ihren Stadtmauern nicht nur Schutz vor Gefahr, sondern gelangten auch nach und nach zu erhöhtem Wohlstände. Heinrich aber wollte sein Land nicht bloß durch Festungen vor den Räubereien der Ungarn schützen; er wollte den wilden Feinden auch eine wohlgerüstete Kriegsmacht entgegenstellen. Daher verbesserte er das Heer- wesen und übte seine Scharen aufs eifrigste in den Waffen. Namentlich schuf er eine tüchtige Reiterei. Denn gerade durch ihre raschen Pferde waren die Ungarn am meisten gefährlich. Nachdem sich Heinrich so auf den Krieg vorbereitet hatte, zog er, ehe noch der Waffenstillstand mit den Ungarn abge- laufen war, zuerst gegen die Slawen aus. Mitten im Winter rückte er über das Eis gegen ihre Hauptstadt Bren- nabor (jetzt Brandenburg) an der Havel heran und eroberte sie samt dem umliegenden Lande. Dann ging er auf die Normannen los, besiegte sie und nahm ihnen das Land Schles- wig weg. Jetzt gedachte Heinrich, es auch mit den gefürchteten Ungarn aufzu- nehmen. Der neunjährige Waffen- stillstand war zu Ende. Da kamen ungarische Gesandte und forderten wieder den alten Zins. Aber Hein- rich wies sie zurück. Ja, man er- zählt, er habe ihnen einen räudigen, an Schwanz und Ohren verstümmel- ten Hund reichen lassen, um die Übermütigen recht zu verhöhnen. Als- bald brachen nun die Feinde in zahl- loser Menge, gleich einem Heuschrecken- schwarme alles verheerend, ins Land ein. Aber es ging nicht mehr wie Heinrich I. 919 — 936. früher. Die Bauern konnten jetzt ihr Vieh und ihre sonstigen Habseligkeiten in die ummauerten Städte flüchten, wo die Ungarn nicht einzudringen vermochten. König Heinrich aber sammelte seine mutigen Krieger um sich und ermunterte sie zur Schlacht. „Gedenket des Elends," rief er, „das die wilden Feinde über euch gebracht; gedenket daran, wie sie eure Hütten verbrannt, eure Habe geraubt, eure Frauen und Kinder gemordet, eure Kirchen und Altäre zer- stört haben. Krieger! Der Tag der Vergeltung ist gekommen. Seid Männer und betet zu Dem dort oben, der Hilfe sendet in der Stunde der
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