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1. 1 = 5. Schulj. - S. 78

1908 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
78 fahrten nannte. Die Stadt Jerusalem, der Ölberg, Gethsemane, Golgatha, Bethlehem und andere heilige Orte wurden beständig von christlichen Pilgern besucht. Als aber die rohen Türken Palästina eroberten, wurden die Christen oft in ihren Andachtsübungen gestört und schnöde mißhandelt, die geweihten Orte beschimpft und geplündert. Wehklagend kamen die Pilger nach Europa zurück und erzählten von dem Jammer in Jerusalem. 2. Peter von Amiens. Keiner aber verstand die Not der dortigen Christen so feurig zu schildern wie der französische Einsiedler Peter von Amiens. Er hatte eine Wallfahrt nach Jerusalem gemacht und dort die Greuel angesehen, welche die Türken verübten. Auf seiner Heimreise begab er sich nach Rom zum Papste und sprach: „Heiliger Vater, in Jerusalem werden die Drangsale, welche die Ungläubigen uns Christen bereiten, immer ärger. Der Herr Christus will aber solche Schmach uicht länger dulden. Er ist mir an seinem Grabe im Traume erschienen und hat zu mir gesagt: „Auf, Peter, eile in deine Heimat und verkünde die Leiden meines Volkes, auf daß ihm geholfen und die heilige Stadt von den Ungläubigen befreiet werde." Der Papst antwortete: „So gehe denn hin, mein Sohn, erzähle allerorten, was du gesehen und gehöret hast und rufe die Christen auf, Jerusalem den Türken zu entreißen." Und Peter tat also. Im groben, wollenen Mönchsrock, einen Strick um den Leib, barfuß und mit einem Kruzifix in der Hand, zog er, auf einem Esel reitend, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf. Das Volk lies zusammen, wenn es ihn sah, und er redete begeistert zu der Menge: „Auf, ihr Christen, zum heiligen Kampfe! Der Heiland ruft euch, sein Grab zu befreien aus der Schmach, seine Stadt Jerusalem zu retten ans den Händen der Gottlosen. Und ihr wollet noch zaudern, ihr wollet nicht hören auf die Stimme des Herrn?" Die Wirkung dieser Predigt war eine gewaltige. Das Volk sah in dem bleichen, abgezehrten Pilgersmanne, dessen Augen wie Feuer glänzten, einen Boten, von Gott gesendet. Alle Herzen wurden ergriffen von der Macht seiner Worte; allenthalben regte sich ein glühender Eifer, zum Streite gegen die Ungläubigen auszuziehen. 3. Es wird ein Kreuzzug beschlossen. Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung nach einer Stadt in Frankreich. Eine zahllose Menge Volkes strömte dort zusammen. Zuerst schilderte Peter in stammender Rede das Elend der Christen im gelobten Lande. Dann sprach der Papst: „Sollen wir noch länger die heiligen Orte den Ruchlosen zum Raube lassen? Auf, gegen die Feinde des christlichen Namens kehret die Schwerter! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Märtyrerkrone erlangen. Wer mitziehet in den heiligen Kampf, dem sind seine Sünden ver-
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