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1905 -
Hof a.S.
: Kleemeier
- Autor: Meister, Thomas, Heischmann, Otto
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
— 90
Lowe, der München gründete. Da der letztere aber dem Kaiser
Friedrich Barbarossa die Heeresfolge verweigerte, wurde er abgesetzt.
Nun kam Bayern in die Hände der Wittelsbacher (1180).
Diese waren Nachkommen Luitpolds des Schyren und blieben seitdem
iin Besitze Bayerns. Ludwig der Kelheimer und Otto der Erlauchte
brachten die Pfalz in ihren Besitz (1214 und 1220) Dann aber
begann die unheilvolle Zeit der Teilungen. Herzog Ludwig der
Bayer (der 1314 — 1347 Kaiser war) gab den Nachkommen seines
Bruders Rudolf die Pfalz (Hausvertrag von Pavia 1329),
daneben bestand schon Niederbayern. Das Herzogtum Ludwigs des
Bayern wurde aber wieder in mehrere Länder geteilt und es kam
vor, daß Bruder wider Bruder, selbst Söhne gegen den eigenen
Vater das Schwert zogen. Als endlich Ober- und Niederbayern in
der Hand Albrechts des Weisen wieder vereinigt waren, bestimmte
dieser 1506 in einem Gesetz, daß keine Teilungen mehr erfolgen
dürfen, sondern der erstgeborene Sohn allein zu regieren habe.
Die Pfalz hatte die Kurwürde erhalten; doch wurden auch drüben
viele Teilungen vorgenommen.
Die Reformation schuf einen großen Gegensatz zwischen
Bayern und der Pfalz. Während sich die pfälzischen Fürsten der
neuen Lehre zuwandten, blieben die bayerischen Herzoge der katholischen
Kirche zugetan. So stand zu Anfang des 3 0 jährigen Krieges
Herzog Maximilian an der Spitze der katholischen Fürsten und Kur-
fürst Friedrich von der Pfalz war das Oberhaupt der Protestanten.
Friedrich, der die böhmische Königskrone zu erlangen suchte, wurde
voir Maximilian besiegt. Er mußte fliehen und Maximilian erhielt
vom Kaiser die pfälzische Kurwürde (1623). Maximilians Feld-
herr Tilly war einer der bedelltendsten Heerführer des 30jährigen
Krieges.
Viel Unglück brachte der tapfere Kurfürst Max Emanuel
über sein Land. Er kämpfte zuerst für den Kaiser gegen die Türken;
aber später verband er sich mit den Franzosen. Da eroberten die
Österreicher sein Land und bedrückten es schwer. Die oberbayerischen
und niederbayerischen Bauern erhoben sich um die Österreicher zu
vertreiben; allein sie wurden bei Sendling (1705) und Aidenbach
vernichtet. Erst lange Zeit darnach durfte Max Emanuel in sein
Land zurückkehren.
Von 1329—1777 waren Bayern und die Pfalz getrennt; da
starb 1777 die Ludwigsche Linie aus und nun regierte Kurfürst
Karl Theodor über die Pfalz und Bayern. In München gefiel
es diesem Fürsten llicht und die Bayern waren froh, als Max
Joseph Iv. (als König Maximilian I.) die Regierung antrat. Doch
kam zunächst eine lange Kriegszeit, die durch den Kaiser Napoleon 1.
veranlaßt wurde. Bayern verband sich mit den Franzosen; dafür
wurde es zum Königreich erhoben (18 0 6) und durch Schwaben und