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1. Vaterland und Weite Welt - S. 160

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
160 sich aber meist der französischen Sprache; denn die deutsche Sprache und Dich- tung waren zu seiner Zeit noch nicht so ausgebildet wie die französische und zogen daher den großen Geist nicht mächtig genug an. Während der Tafel unterhielt er sich gern mit den gebildetsten seiner Offiziere und mit berühmten Gelehrten. Da war er in witzigen und geistreichen Reden unerschöpflich. Jedes Jahr bereiste Friedrich die Provinzen, um die Truppen zu mustern und zugleich nach allem in der bürgerlichen Verwaltung zu sehen. Hohe und niedere Beamte mußten da Rechenschaft über ihre Thätigkeit ab- legen, und damit auch die Zeit, welche der König auf der Landstraße zu- brachte, nicht unbenutzt bleibe, mußten die Landräte und Amtsleute neben seinem Wagen herreiten und ihm von dem Zustande der Kreise und Ort- schaften erzählen. Auch Kaufleute sah er gern, um sich bei ihnen nach den Verhältnissen des Gewerbes und des Handels zu erkundigen. Mit Sol- daten, Bauern und geringen Leuten redete er freundlich und leutselig. Nach dem 7jährigen Kriege war Friedrichs erste Sorge darauf ge- richtet, die schweren Wunden zu heilen, welche der lange Kampf seinem Lande geschlagen hatte. Aus seinen eigenen Ersparnissen baute er die nieder- gebrannten Ortschaften wieder auf, ließ er notleidenden Gegenden Unter- stützungen zufließen; denn für/sich selbst brauchte er bei seiner einfachen Lebensweise wenig. „ Meine Schätze gehören nicht mir, sondern dem Staate", pflegte er zu sagen. Durch Herbeiziehung von Ansiedlern, die sumpfige Gegenden urbar machten, durch Förderung des Gewerbes und Handels, der Rechtspflege und Volksbildung half er dem gesunkenen Wohlstände seines Landes so auf, daß es bald zu hoher Blüte gelangte. Andrä.
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