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1. Griechische und römische Geschichte - S. 14

1913 - Leipzig : Hirt
14 I. Die Griechen. 5 3. Das Leben, a) Allgemeines. Das eroberte Land war, ebenso wie die Heloten, die es bebauten, als Staatseigentum unter die Spartiaten verteilt; es durfte daher nicht verkauft oder verschenkt werden. Auch in der Lebensweise erkennen wir die Kriegergemeinde. Die Spartiaten wohnten in kleinen Husern, deren Dach nur mit der Axt, deren Tr nur mit der Sge gearbeitet sein sollte. Damit die Einfachheit bestehen bliebe, war das Reisen ins Ausland verboten und der Aufenthalt Fremder erschwert. Zahlungsmittel war eisernes Geld. b) Die Erziehung. Von der Geburt an gehrte das Kind dem Staate; schwchliche Kinder befahl das Gesetz auf dem Taygetus auszu-setzen. Knaben und Mdchen wurden unter staatlicher Aufsicht durch krperliche bungen abgehrtet. Die Knaben wurden sogar vom siebenten Jahre an dem elterlichen Hause entzogen und in ffentlichen Er-ziehungsanftalten untergebracht; einmal im Jahre wurden sie vor dem Altar der Artemis bis aufs Blut gegeielt; sie muten Hunger und Durst ertragen; sie durften Speisen stehlen, aber sich nicht dabei erwischen lassen. Die geistige Ausbildung trat zurck; nur die Musik und die lakonische" Redeweise*) wurden gepflegt. Mit dem zwanzigsten Lebensjahre ward der Spartiate felddienstpflichtig und durfte heiraten, mit dem dreiigsten trat er als Vollbrger in den Kreis der Männer. c) Die Männer beschftigten sich mit Jagd und Waffenbungen. Der Krieg war ihnen das schnste Fest. Auch im Frieden bestand die militrische Einteilung in Genossenschaften (von etwa fnfzehn Mitgliedern); sie aen bei den gemeinsamen Mahlzeiten an einem Tische, auf dem die vielgenannte schwarze Suppe**), das Lieblingsgericht, selten fehlte. d) Die Frauen zeichneten sich aus durch ihre Schnheit und krftige Natur. Sie erfreuten sich wenigstens in Sparta***) einer verhltnismig hohen Achtung, obgleich ein echtes Familienleben bei den krie-gerischen Einrichtungen des Staates nicht gedeihen konnte. Wie der Mann dem Staate, so gehrte die Frau dem Hanse, wo sie als Herrin waltete und die Arbeit der Sklavinnen leitete. ffentlich zeigten sich verheiratete Frauen nur verschleiert. *) Ein Spartaner, der eingeladen wurde, einen Mann zu hren, der den Ge-sang der Nachtigall nachahmte, erwiderte ablehnend: Ich habe sie selbst gehrt." Einem Athener, der den Spartanern Unwissenheit vorwarf, wurde erwidert: Du hast recht; denn wir allein unter den Hellenen haben nichts Bses von euch gelernt." Eine spartanische Mutter berreichte ihrem in den Krieg ziehenden Sohne den Schild mit den Worten: Mit ihm oder auf ihm!" Ein spartanisches Chorlied bestand aus drei Versen, von denen die Greise den ersten, die Männer den zweiten und die Knaben den dritten sangen: Wir waren frher heldenhafte Jnglinge." Wir sind es heute noch; versuch' es, wenn du willst." Wir werden einst es werden, noch viel tapferer." **) Eine Art Schwarzsauer: Schweinefleisch in Blut gekocht und mit Essig und Salz gewrzt. Eiu spartanischer Koch sagte zu einem asiatischen Könige, dem die schwarze Suppe nicht mundete: Diese Suppe mu man nach einem Bade im Enrotas essen." ***) Im brigen Griechenland galten sie fr unweiblich.
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