Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 80

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
80 31. Die Gerberei. Die Berberei umfaßt die Länder Nordafrikas von Ägypten bis zum Atlan- tischen Ozean. Ini Nordwesten erhebt sich hier (bis zu 3 500 m) das Atlas- gebirge. An Tieren finden wir in der Berberei den Löwen und die Hyäne, und während des Winters verweilen hier in Nordafrika auch viele unserer Zugvögel. Die Bewohner sind Mohammedaner. Zur Berberei gehören 4 Staaten: 1) Tripolis, eine türkische Provinz, mit der Hauptstadt Tripoli. 2) Tunis wird von einem Bey (Statthalter) regiert, der seinen Wohnsitz in der Stadt Tunis hat und unter dem Schutze Frankreichs steht. 3) Algerien, ehemals Numidien (Nomadenland) genannt, steht seit 1830 unter französischer Herrschaft. Die Hauptstadt Algier hat etwa 63000 Einwohner. 4)Marokko steht unter der Herrschaft eines Sultans. Dieser wohnt abwechselnd in Fes und Marokko. 32. Die Sahara. Die Wüste Sahara ist mehr als halb so groß wie Europa. Sie besteht zum Teil aus feinent Flugsande, zur Hälfte aber aus Kies und scharfkantigem Felsgestein. In manchen Gegenden finden sich sogar Gebirge, die das Riesen- gebirge an Höhe übertreffen. Aber die Berge sind meistens kahl, ohne Baum und Strauch, ohne frisches Grün, ohne rieselnde Quellen. Die Entstehung der Wüste erklärt sich aits dem Regenmangel, der hier herrscht. Oft vergehen Jahre, ehe ein Regelt den ausgedörrten Boden feuchtet. Jahraus, jahrein weht ein heißer Nordostwiud, der fast alles Pflanzenleben ertötet. Am Tage herrscht eine ent- setzliche Hitze, die sich zuweilen auf 50° C steigert. Die Nächte dagegen sind oft empfindlich kalt; denn da kein Nebel, kein Gewölk die Ausstrahlung der Erd- wärme verhindert, so kühlt sich der Boden dann oft so bedeutend ab, daß die Reisenden gezwungen sind, sich ein Lagerfeuer anzuzünden. — In den tiefsten Einsenkungen der Wüste tritt das unterirdische Wasser bis auf 2 m an die Ober- fläche heran. Hier finden sich fruchtbare „Oasen" (d. h. Wohnungen), in denen Mais, Südfrüchte und besonders Dattelpalmen gedeihen. An den heißesten Tagen entsteht nicht selten der Samum, ein glühend heißer Sandsturm, der Menschen und Tieren das Blut aus Nase, Augen und Ohren treibt und zuweilen ganze Karawanen unter seinen wirbelnden Sandmassen begräbt. 33. Der Sudan. 1. Südlich von der Sahara — vom Niger bis zum Kongo — breitet sich der Sudan aus. Er hat wegen seiner Lage unter dem Äquator ein sehr heißes Klima. In den Wäldern findet man den gewaltigen Assenbrotbaum und die Ölpalme. Der Stamm des Affenbrotbaums hat nicht selten 10—12 m Durchmesser. Das aus der Ölpalme gewonnene Öl wird vielfach nach Europa ausgeführt und zur Seifenbereitung benutzt. In den undurchdringlichen Wäldern leben Gorillas und Schimpansen, Elefanten und Nashörner. 2. Die Neger. Die Bewohner des Sudans heißen Neger. Sie sind kräftig gebaut, haben eine schwarzbrauue Farbe, krauses, wolliges Haar und dicke, wulstige Lippen. Ihre Kleidung besteht aus einem Streifen Baumwollenzeug, den sie sich um den Leib schlingen. Besonders gern schmücken sie sich mit Glasperlen, Federn und Muscheln. Sie treiben Viehzucht und Ackerbau. Ihre Nahrung besteht vorzugsweise aus Hirse, Mais und anderen Früchten. Einige Negerstämme verzehren auch noch Menschen. Die meisten von ihnen sind Heiden. Sie fürchten eine Menge Geister, die auf der Erde hausen und ihnen Schaden zufügen wollen. Zum Schutze gegen sie sowie gegen Krankheiten und Dürre holt man sich von einem Zauberer einen Fetisch. Das ist eine Figur aus Holz, Ton, Stein u. s. w. Erweist sich der Fetisch nicht mächtig genug gegen das Übel, so wirft man ihn fort und holt sich einen anderen. — (Zu beiden Seiten des Kongo liegt der Kongostaat, der sich im Besitze des Königs von Belgien befindet.)
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer