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1. Für die Oberstufe - S. 149

1879 - Stuttgart : Hallberger
149 dabei befindlichen Hammerwerken zu Sicheln, Sensen, Pfannen u. dergl. verarbeitet. An Mineralquellen und warmen Quellen hat der Schwarzwald großen Überfluß. Am dem württembergischcn sind die berühmtesten Quellen zu Teinach, zu Liebenzell und besonders zu Wildbad, wo die einzigen warmen Quellen innerhalb Württembergs sind, auf dem badischen die Quellen in Baden, Rippoldsau u. s. w. 4. Die Natur des Schwarzwaldes bietet uns ein viel großartigeres Bild dar als das Ebenen- und Hügelland: hier wellige Flächen, sanftes Gehügel, breite, für Pflan- zungen aller Art Raum gebende Thäler, und fast jedes Fleckchen Erde von des Mm- schm Hand sorgfältig angebaut; dort wilde, tiefe, enge Felsenschluchten mit jäh abstürzm- den Gehängen, theils mit dunklem Nadelholz bewaldet theils mit kühnen Felsmassm besetzt theils mit Trümmerschutt besät, nur am untern Fuß der Thalwand einige nutz- bare Feldstückchen, welche als schmale Streifen am Waldsaum herabhängen. Die in üppigem, sammtenem Grün prangenden Wiescngründe des Thales durcheilt das Flüß- chen mit seinem frischen, hellen Wasser raschen Laufes in ziemlich gerader Bahn ohne viele Krümmungen. Es kann aber auch zu Zeiten, wenn starke Regen fallen oder ein hkftigcs Gewitter sich entladet, hoch anschwellen, sich zornig brausend unter ungeheuren Berwüstungen durchs Thal ergießen und Felsblöcke in sein Bett herabführen, über die es dann schäumend hinabtost. Unzählige Schluchten münden sich in die Hauptthäler und führen den Wasserrcichthum des Gebirges diesen zu. Im Anfang sind die Bäche gewöhnlich Sturzbäche, indem sie von einem Thalabsatz zum andem über Felsbänke herabstürzen. So entstehen manchmal größere Wasserfälle, wie z. B. der bei Triberg im südlichen Schwarzwald und der der Rauhmünz im nördlichen. Zur Regenzeit rieselt das Wasser an allen Thalwänden herab und bildet dann oft an einer steilen Felswand einen langen, herniederhangenden Silberfaden. Ersteigen wir die Höhm der Thäler, so finden wir uns auf der Hochfläche meist von dichten, dunklen Nadclwaldungen um- geben, welche hie und da von einem Köhlerplatz, von einem Feldstück oder auch von größeren Feldungen unterbrochen sind und manche sonst seltene Waldpflanzen beherbergen, z. B. den giftigen rothen Fingerhut mit rother, innen dunkelroth punktirter Blume, dann aber auch den Heidelbeerstrauch, dessen Beeren gesammelt, gedörrt, zu Mus, Kuchen und Heidelbeergeist verwendet werden, den Preiselbeerstrauch, dessen Beeren eben- falls gesammelt und mit Zucker eingemacht werden, den Sauerklee, der sonst zur Sauerkleesalzfabrikation benützt wurde, die Stechpalme mit ihren glänzenden, am Rand gestachelten Blättern. Auf den höchsten Höhen hören da und dort die zusammenhängenden Waldungen aus; nur noch einzelne verkrüppelte Nadelbäume mit weit ausgebreiteten, am Boden aufliegen- den Zweigen duldet das rauhe Klima, und mit jedem Schritt sinkt der Fuß im schwarzen, schwammigen Moorgrund ein, welcher von einzelnen Rasen hoher Sumpfgcwächse be- setzt ist. Eine Schichte von Lehm, welche das Regenwasser nicht durchsickern läßt, ist die Ursache dieser Moorgründe. Aus demselben Grund sind aber auch die Seen auf den Höhen des Schwarzwaldes so häufig. Südlich von der Hornisgrinde z. B. liegt von geheimnißvollem Walddunkel umgeben in einer kesselförmigen Vertiefung der 3—3,8 bar große Mummelsce, 913 m über dem Meer. Das Gebirg auf der linken Seite des Enzthals trägt auf seiner Höhe gegen 50 kleinere Seen, unter denen der größte, etwa 10 bar große, der wilde See genannt wird. Von keinem lebendigen Wesen bewohnt liegt er mitten auf der stillen, kahlen Gebirgsebene. Sein Wasser ist kristallhell, hat aber keine Fische; nur der Bergwassermolch schleicht träge darin herum. Hie und da verliert sich eine wilde Ente auf ihn oder erscheint ein Auerhahn im Früh-
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