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1. Für die Oberstufe - S. 162

1879 - Stuttgart : Hallberger
162 Nun folgt das Mainthal, welches man als die Scheide zwischen Nord- und Süd- deutschland ansehen kann. In der Ecke zwischen diesem und dem untern Rheinthale dem Hunsrück gegenüber liegt der Taunus, ein Gebirge, welches wegen seiner Natur- schönheiten ebenso berühmt ist als wegen seiner zahlreichen Mineralquellen. Im Norden schließt cs sich an den Westerwald an. So herrlich der Taunus mit seinen südlichen Spitzen gegen Frankfurt und Mainz hinausragt, so reich das Rheingan unter seinem Schutze von Reben grünt, so ist doch das Innere des Taunus oft unfruchtbar; denn der Schiefer, woraus der Boden großentheils besteht, ist günstiger für den Weinstock als für den Weizen. Weit rauher und wilder ist jedoch der im Norden der Lahn ge- legene Westerwald, welcher zugleich mit den viclgliedrigen und öden Gebirgen Westfalens zusammenhängt. Doch schicken auch diese eine schöne Gruppe von Bergen gegen den Rhein hin, das Siebengebirge gegenüber von Bonn. Dies ist die letzte bedeutende Berggruppe auf der rechten Rheinseite. Bon da aus werden die Berge immer mehr zu Hügeln, und endlich verflacht sich alles bis nach Holland. 3. Folgt man nun im Osten dem Laufe der Elbe, so hat man zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste, von dem die Elbe selber kommt, ist das Riesen- gebirge. Nächst den Alpen steigen hier die höchsten Gipfel Deutschlands empor; doch bleibt selbst auf der Schneekoppe der Schnee noch nicht jahraus jahrein liegen. Man kann sie ohne Gefahr besteigen und in der oben erbauten Kapelle Unterkunft finden. Es läßt sich denken, welch ungeheure Aussicht man von da oben haben muß, da man über alle übrigen Kuppen hinweg zugleich nach Böhmen und nach Schlesien hineinsieht. In- dessen ist es hier mehr schauerlich als freundlich; denn große Flüsse und Städte fehlen in der Nachbarschaft, und in den Thälern sieht alles nur klein aus. Auch sind die Berggipfel, auf welche der Blick fällt, großentheils kahl oder mit niedrigem Gehölz bewachsen. Auf dem linken Elbufer, doch in ziemlicher Entfernung zieht der Böhmer Wald und das Fichtelgebirge, durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. Es sind mit Wald bewachsene Gebirge, welche an Naturschönheiten nicht besonders reich sind. Wohl aber benützt man ihr Holz zur Glasfabrikation, und das böhmische Glas ist in ganz Europa berühmt. Bon dem Fichtelgebirge ist noch merkwürdig, daß es nach drei Stromgebieten und nach vier Himmelsgegenden nicht unbeträchtliche Flüsse aussendet, nemlich die Naab zur Donau, die Eger und die Saale zur Elbe, den Main aber zum Rhein. Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschlossen. Nur die Elbe hat sich ein enges Thal gebrochen, und wenige fahrbare Straßen führen aus Böhmen in das Sachsenland. Das Erzgebirge verkündigt durch seinen Namen schon, was für Pro- dukte sich darin finden. Statt der Aussichten und fruchtbaren Thäler sind es hier die Erzgruben, welche am meisten interessiren. Schon seit alten Zeiten wird hier von den Bergknappen Silber und vieles andere Metall zu Tage gefördert, während die fleißigen Frauen und Mädchen Spitzen klöppeln. Bei all diesem Reichthum im Innern der Erde ist indessen das Volk arm, und ließen sie sich nicht mit wenigem genügen, so könnten so viele Menschen auf dem unfruchtbaren Boden gar nicht leben. 4. Das Innere von Deutschland zwischen Elbe, Rhein und Main ist von verschie- denen Gebirgen durchzogen, welche an Höhe und Ausdehnung den bisher genannten meistens nachstehen, allein desto mehr zur Mannigfaltigkeit des Landes beitragen. Da ist der Thüringer Wald, von welchem der Hauptarm der Weser, die Werra, ihren Ursprung nimmt, und welcher zugleich Gewässer in den Main und in die Elbe sendet.
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