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1. Für die Oberstufe - S. 367

1879 - Stuttgart : Hallberger
367 wenigen Begleitern voran auf das Schloß und trifft hier eine Menge öster- reichischer Offiziere. Welch große Gefahr für seine Freiheit, fein Leben'. Doch mit der ruhigsten Miene spricht er: Guten Abend, meine Herren! Sie werden mich hier wohl nicht vermuthen? Kann man denn noch mir unterkommen? Ein ehrfurchtsvolles Ah! war die Antwort. Indessen kamen seine Begleiter und machten die Österreicher zu Gefangenen. Sein siegreiches Heer stand inzwischen noch auf den: Schlachtfeld. Die Nacht brach ein; von Hunger, Frost und Mattigkeit überwältigt sanken die braven Kriegsmänner auf den feuchten Boden hin. Da fängt ein Soldat an laut und langsam zu singen: Nun danket alle Gott rc. Einer um den andern singt ihm nach, die Spielleute fallen mit ihren Instrumenten ein, und in einer Minute singt das ganze Heer das kräftige Lied — man denke, mit welcher Empfindung — mit. 4. Doch nicht alle Schlachten fielen für Friedrich so günstig aus. In der Schlacht bei Kunnersdorf z. B. blieben dem König von seinen 40 000 Mann kaum 5000 übrig. Ja er selbst war in der größten Gefahr; zwei Pferde wurden ihm unter dem Leibe erschossen, und er wäre gefangen worden, hätte ihn nicht noch ein wackerer Rittmeister mit seinen Husaren herausgehauen. Prittwitz, ich bin verloren! rief er auf dem Weg mehr- mals aus, und auf dem Rücken dieses treuen Gefährten schrieb er mit Bleistift an einen seiner Minister in Berlin: Alles ist verloren. Retten Sie die königliche Familie. Adieu für immer! — Die Uneinigkeit feiner Feinde wurde das Mittel zu seiner Rettung. Auch später einmal sah Friedrich, von Russen und Österreichern bedrängt, nirgends einen Ausweg. Da tröstete ihn der alte, fromme Husarengeneral Ziethen, es werde gewiß noch alles ein gutes Ende nehmen. Friedrich fragte darauf spöttisch, ob sich Ziethen etwa einen neuen Alliirten (Ver- bündeten) verschafft habe. Nein, antwortete Ziethen, nur den alten da oben, und der verläßt uns nicht. Ach, seufzte der König, der thut keine Wunder mehr. Deren brauchts auch nicht, versetzte der fromme Husar; er streitet dennoch für uns und läßt uns nicht sinken. — Zwanzig Tage darnach zog das gefürchtete Rusfenheer ab. Da sagte der König zu Ziethen: Er hat doch damals Recht gehabt, und Sein Alliirter hat Wort gehalten. 5. Als Rußlands Kaiserin Elisabeth starb, waren alle Parteien des Krieges müde. Der Friede zu Hubertsburg machte dem Krieg ein Ende. Friedrich blieb im Besitz Schlesiens. Jetzt war Friedrichs angelegentliche Sorge, die Wunden, welche der Krieg seinem Land geschlagen, wieder zu heilen. Mit freigebiger Hand schenkte er den Bedürftigen aus seiner Privat- kaffe. Ganze Dörfer ließ er auf seine Kosten wieder aufbauen. Die Kriegs-
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