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1. Für die Oberstufe - S. 379

1879 - Stuttgart : Hallberger
379 daß er allmählich vom armen Leutnant bis zuin Kaiser eines großen Reiches emporstieg. Mit gewaltiger Hand lenkte er alles nach seinem Willen, vergab Länder und Kronen, wie es ihm gut däuchte. Im Jahr 1806 hatte er das deutsche Reich nach einem fast tausend- jährigen und in früheren Zeiten ruhmvollen Bestand aufgelöst und an seine Stelle den Rheinbund gesetzt, dessen Protektor (Schirmherr) er selbst sein wollte. Zugleich wurden die 300—400 Herrschaften, die Deutschland bisher gebildet hatten, auf dreißig und einige vermindert und die kleineren den größeren unterthänig gemacht, was man Mediatisirung nennt. Die Kur- fürsten von Bayern und Sachsen und der Herzog von Württemberg, dein kurz zuvor der Kurfürstentitel beigelegt worden war, erhielten zugleich mit bedeuten- der Vergrößerung ihres Landes den Königstitel; der Landgraf von Hessen, der Markgraf von Baden wurden Großherzoge u. s. f. Mit Ländern und Völkern wurde ein wahrer Handel getrieben. Doch geschah dies alles nicht ohne die blutigsten Kämpfe, und der Kanonendonner rollte bald an den Gestaden der Ostsee bald in der Schneewelt der Alpen bald jenseits der steilen Pyrenäenabhänge. Ihr möget euch nur aus den vielen die Namen einiger Hauptschlachten merken: die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805), wo Napoleon über Rußlands und Österreichs Kaiser einen glän- zenden Sieg erfocht; die Schlacht bei Jena (1806), wo Preußen tief ge- demüthigt wurde; die bei Aspern (Mai 1809), wo zwar Österreich, und die bei Wagram (Juli 1809), wo wieder Frankreich siegte und Öster- reich zum Frieden zwang. Damals stand Napoleon in der That auf dem Gipfel seines Ruhmes, und er selbst träumte sich unbezwingbar. Das fran- zösische Kaiserreich erstreckte sich im Norden über Amsterdam, Hamburg und Lübeck wie im Süden über Rom. 196, b. Napoleon I. Fortsetzung. Der russische Feldzug. 1. Auf dem Festland Europas hatte Napoleon nur noch einen Gegner, der ihm gewachsen scheinen konnte, und den seine Herrschlust tticht länger mehr neben sich leiden mochte; das war das gewaltige Rußland. Und ebenso fühlte der russische Kaiser Alexander, daß er nicht länger mehr einem Kampf ausweichen dürfe, der zur Behauptung der Selbständigkeit Rußlands unvermeidlich geworden war. Einige fast unbedeutende Ereignisse brachten endlich den lange vorausgesehenen Krieg zum Ausbruch. Napoleon zog mit 600 000 Mann hin gegen Rußlands Grenze. Ein schöneres, gebil- deteres und besser ausgerüstetes Heer hat wohl die Welt nie gesehen, und
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