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1. Teil 1. Unterstufe - S. 62

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 80. Dom Mäuslein. Unter der Bank in den Küchenschrank hat es gebissen ein Loch. Koch, sang' mir das Mäuslein doch und jag' es wieder aus dem Haus in das freie Feld hinaus!" Da macht der Koch ein Gesicht und spricht: „Mäuslein, Mäuslein, bleib in deinem Häuslein! Nimm dich in acht heut' nacht! Mach' auch kein Geräusch und stiehl nicht mehr das Fleisch; sonst wirst du gefangen und aufgehangen." Der Koch aber deckt zu alle Schüsseln und stellt auf die Falle hinten im Eck und tut hinein den Speck, sperrt die Küche zu, geht und legt sich zur Ruh'; das Mäuslein aber ist ruhig und wispert leis: „Das tu' ich." Aber — es hat nicht lang gedauert, so kommt schon das Mäuslein und lauert und sagt: „Wie riecht der Speck so gut! Wer weiß, ob's was tut? Nur ein wenig möcht' ich beißen; nur ein wenig möcht' ich speisen. Einmal ist keinmal." So spricht fein Mäuslein und schleicht, bis es die Falle erreicht, duckt sich und bückt sich, schmiegt sich und biegt sich, ringelt das Schwänzlein wie ein Kränzlein, setzt sich ins Eck und ergötzt sich am Speck, reißt, beißt und speist. Platsch! tut's einen Knall, und — zu ist die Fall'! Das Mäuslein zittert vor Schrecken und möcht' sich verstecken. Aber wo es will hinaus, ist zugesperrt das Haus. Es pfeift und zappelt, es kneift und krabbelt. Überall ist ein Gitter, und das ist bitter; überall ist ein Draht, und das ist schad'. Leider, leider kann's Mäuslein nimmer weiter; wär's nur gewesen gescheiter! Unterdessen wird es Morgen; da kommt die Köchin und will be- sorgen den Kaffee oder den Tee. Da sieht sie denn, was vorge- gangen, und wie das Mäuslein ist gefangen. Ganz leis und sacht schleicht sie hin und lacht:
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