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1. Realienbuch - S. 8

1879 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
8 7. Der Feldspat; der Thon; das Porzellan. Wenn der Feldspat lange der Luft und dem Wasser ausgesetzt ist, so löst er sich in Thon auf. Fast aller Thon, Letten, Schlamm, Lehm auf der Erde ist ans Feldspat entstanden. — Ihr alle kennt den Thon und wißt, daß er bald weiß, bald roth, bald grau aussieht. Der weiße Thon ist der reinste; der graue und braune ist durch Kohle, der rothe durch Eisen gefärbt. Der reine Thon klebt an der Zunge, weil er die Feuchtigkeit einsangt. Legt man den Thon in Wasser, so wird er weich und läßt sich kneten. Wegen dieser Eigenschaft, sich kneten und zu verschie- denen Gegenständen formen zu lassen, ist der Thon für den Menschen seit uralter Zeit außerordentlich wichtig. Lange ehe die Menschen den Gebrauch des Eisens kannten, ver- standen sie es, sich Gefäße aus Thon zu formen. In den ältesten Grabstätten, den sogenannten Hünengräbern, sindet man Thongefäße, besonders Urnen. Auch wir verfertigen Töpfe, Schüsseln, Teller, Näpfe, Ofenkacheln re. ans Thon. Man nennt die Thongefäße „irdene" Gefäße. Durch Brennen erhalten diese eine größere Härte und durch die Glasur eine größere Dichtigkeit. Die Bildhauer formen die schönen Figuren, die sie später in Sandstein, Marmor oder Erz ausführen wollen, zuerst in Thon. Da der Thon sehr schwer schmilzt, so macht man aus gewissen reinen Thonarten Schmelztiegel und feuerfeste Steine (Chamottensteine). Der Lehm ist ebenfalls nichts weiter als ein Thon, der durch Eisen gelb gefärbt ist. Wir verwenden ihn zur Herstellung künstlicher Steine, der Backsteine, aus denen Häuser gebaut, und der Ziegel, mit denen sie gedeckt werden. Auch die Drainageröhren werden aus Lehm gefertigt. Das Porzellan, zu dessen Herstellung zum Theile auch gemahlener Feldspat verwendet wird, ist in der Hauptsache eine Thonmasse. Es unterscheidet sich aber von dem Töpfer- geschirre dadurch, daß es durch und durch geschmolzen ist. Mail kann das leicht erkennen, wenn man die Bruchflächen von einem Porzellanscherben und einem gewöhnlichen Topf- scherben vergleicht; jene sind durchweg glänzend, diese erdig und niatt. Das feinste Porzellan ist das chinesische. Unter dem in Deutschland gefertigten Porzellangeschirr steht das Meißener oben an.
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